"Forum BEF" der Katholischen Aktion zieht Lehren aus Pandemie. Familienverband fördert Glaubensleben seiner Mitglieder. Institut für Ehe und Familie vernetzt Papst und Bischöfe.
Für das am 19. März beginnende, von Papst Franziskus als Vertiefung seiner Enzyklika "Amoris laetitia" gedachte Jahr der Familie zeichnen sich in Österreich bereits eine Reihe kirchlicher Digital-Angebote ab. Diesbezügliche Initiativen setzen im Umfeld der Corona-Pandemie das Forum Beziehung, Ehe und Familie der Katholischen Aktion Österreich (Forum BEF), der Katholische Familienverband (KFÖ) und das Institut für Ehe und Familie der Österreichischen Bischofskonferenz.
Lehren aus der Corona-Pandemie zieht das Forum BEF der Katholischen Aktion: So sollen beim Thema Ehevorbereitung die Erfahrungen zusammengeführt werden, die die österreichischen Diözesen mit den seit Beginn der Corona-Krise stattfindenden Online-Eheseminaren machen. Ziel ist nach den Worten der Forums-Vorsitzenden Luitgard Derschmidt ein "hochqualifiziertes Angebot, das auch nach den Beschränkungen durch die Pandemie bleibend als Ergänzung zu den bisherigen Formaten weitergeführt wird". Von den bewährten Qualitätskriterien des Gütesiegels "wir trauen uns" sollen dabei keine Abstriche gemacht werden.
Gemeinsam mit der Katholischen Frauenbewegung und der Katholischen Männerbewegung plant das Forum BEF außerdem einen Arbeitskreis zur Geschlechtergerechtigkeit in Gesellschaft und Familie. Die Pandemie habe viele Problemfelder noch einmal schärfer aufgezeigt und besonders die Vielfachbelastung von Frauen verstärkt, wies Derschmidt hin. Das mache notwendig, "uns mit den Fragen nach hilfreichen Veränderungen im Interesse der Familien auseinanderzusetzen". Dabei werde im vom Papst ebenfalls ausgerufenen Jahr des Heiligen Josef auch die "Väterfrage" ein Thema sein.
Seit dem Erscheinen von "Amoris laetitia" habe sich das Forum BEF und seine Mitglieder, die diözesanen Fachstellen, intensiv mit dieser Enzyklika auseinandergesetzt und Anregungen des Papstes in ihrer Arbeit umgesetzt. Das Aktionsjahr zu Ehe und Familie sei somit Bestätigung wie auch neuer Anstoß, in dieser Arbeit fortzufahren, versicherte die Forums-Vorsitzende.
Blick auf Pfarrgemeinderatswahl 2022
Schon auf das Jahr 2022 und die da anstehende Pfarrgemeinderatswahl blickt die Initiative "Die familienfreundliche Pfarrgemeinde" auf der Grundlage von "Amoris laetitia" in dessen Punkt 208 voraus, wo es heißt: "Den wichtigsten Beitrag zur Familienpastoral leistet die Pfarrgemeinde." Das Forum BEF sammelt Aktivitäten und Projekte in ganz Österreich, die als Unterstützung für die konkrete Pfarrarbeit dienen können. (Info: www.beziehung-ehe-familie.at).
Anregungen zur "Familienkultur" biete außerdem das Projekt "Familien feiern Feste": 32 Karten mit Anregungen zur innerfamiliären Festgestaltung - sowohl für das Kirchenjahr als auch für andere besondere Anlässe.
Eine Website als besonderes Service im Jahr der Familie - das bietet der Katholische Familienverband (KFÖ) seinen Mitgliedern und möchte damit einen Beitrag leisten, "Familien im Alltag zu stärken", wie Generalsekretärin Rosina Baumgartner in einer Aussendung betonte. "Wir haben in der Coronakrise gemerkt, dass in den Familien ein hohes Bedürfnis nach Religion und Spiritualität vorhanden ist", das neue Angebot im Internet soll dabei unterstützen, christliche Werte im Familienalltag zu leben.
Neben den beiden Hauptrubriken "Alltag" und "Sonntag" gebe es auf der Website Impulse und Lesetexte zu den wichtigsten kirchlichen Feiertagen im Jahresverlauf: "Die Rubik Fastenzeit ist schon prall gefüllt", verriet Baumgartner. Weitere Rubriken wie Ostern, Pfingsten, Erntedank, Advent und Weihnachten werden im Jahresverlauf rund zwei Wochen vor dem jeweiligen Fest freigeschaltet. Verbandsmitglieder bekommen für den Zugang zu den Texten ein Passwort.
Ein weiteres Digitalangebot des KFÖ richtet sich an alle Familien - nicht nur für Mitglieder: Für das Projekt "Gutes Leben" gibt es heuer erstmals eine kostenlose App. Die nächste Projektwoche startet am 28. März und steht unter dem Motto "Einander näher kommen", so die Ankündigung.
Bis Ende Juni dauert die Online-Veranstaltungsreihe: "Väter 4.0 - Der Mehrwert der Väter im Leben ihrer Kinder". Dabei geht es u. a. um rechtliche und faktische Möglichkeiten zur Väterbeteiligung an der Erziehung, in Kindergarten und Schule oder um den Umgang mit Pubertierenden. (Links: www.familie.at/wertvollesfamilienleben; www.projektgutesleben.at;
http://familie.at/site/oesterreich/angebote/vatersein)
Familienbischof Hermann Glettler (Innsbruck) hat das Institut für Ehe und Familie (IEF) beauftragt, ein Konzept für Maßnahmen im Rahmen des Jahres Familie auf Österreich-Ebene zu erstellen. So wird nach Auskunft von IEF-Leiter Johannes Reinprecht eine Website eine breite Palette von Inhalten bündeln, vom Themenbereich Paarwerdung über Kindererziehung und gelebtem Glauben bis hin zu Krisenbewältigung und "Zerbrechlichkeit". Bestärkende Botschaft sollen sowohl von den verlinkten monatlichen Katechesen des Papstes vermittelt werden als auch von Diözesanbischöfen in Österreich und von österreichischen Familien, die aus ihrer Lebens- und Glaubenspraxis berichten.
Das Websiten-Projekt erfolgt in Vernetzung mit den Familienreferaten der Diözesen, dem Katholischen Familienverband u.a. kirchlichen Bewegungen. Details werden nächste Woche beim unmittelbaren Start des "Jahres der Familie" bekanntgegeben (Link: www.ief.at).