Piaristen-Pater P. Pius Platz.
Piaristen-Pater P. Pius Platz.
Der traditionsreiche Orden der Piaristen wird in unserer Erzdiözese durch Mitbrüder aus aller Welt belebt. P. Pius Platz kam selbst als gebürtiger Spanier Ende der 50er Jahre nach Wien.
Auf die Frage, ob er noch immer gern Piaristen-Pater ist, antwortet P. Pius Platz, langjähriger Pfarrer von St. Thekla (Wien 4) und jetzt Pfarrvikar in der neuen Pfarre „Zur frohen Botschaft“, mit einem überzeugten „Ja, sehr gern“. „Es ist meine Berufung, mein Leben. Ich fühle mich sehr wohl und ich sehe, wie viel wir noch tun können“, sagt er.
Der Name Piaristen kommt vom lateinischen „Ordo Scholarum Piarum“ („Orden der Frommen Schulen“). Der damalige Generalvikar von Urgell (Nordspanien), Josef Calasanz (1557-1648), errichtete 1597 im Armenviertel „Trastevere“ in Rom in der Pfarre St. Dorothea eine Volksschule für alle.
Neben den drei klassischen Gelübden (Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam) haben die Piaristen „ein viertes Gelübde, nämlich für Kinder und für Jugendliche da zu sein“, erzählt P. Pius: „Wir sind ein Schulorden, unser Ordens-Charisma ist die ganzheitliche Erziehung der Kinder.“ Der Wahlspruch des Ordens lautet „Pietas et litterae“ – „Frömmigkeit und Wissenschaft“, damit „unsere Schülerinnen und Schüler auch morgen gerne Christen sein wollen“, sagt P. Pius. Piaristen betreuen aber auch Pfarren.
P. Pius war selbst Piaristen-Schüler in Barcelona. Er versteht sich nicht als Spanier, sondern „als Katalane“. Dabei wollte er nicht in Spanien bleiben, er wollte „in die Mission“. Da sein Vater Deutscher war und P. Pius auch Deutsch konnte, sagte ihm damals ein Mitbruder: „Fahre nach Österreich, unser Orden hat dort keinen Nachwuchs.“ Und so kam er nach Wien.
P. Pius hat 1959 sein Noviziat in Wien-Maria Treu begonnen, er hat in Wien und in Rom Theologie studiert und wurde 1965 zum Priester geweiht. Der Grund für den Ordenseintritt waren „die Kinder und Jugendlichen“, diese Arbeit hat ihn „immer begeistert“.
Weltweit steigt die Zahl der Piaristen, durch den Ordensnachwuchs in Asien und Afrika. An die 1.600 Piaristen gibt es weltweit. In Österreich leben in unserer Erzdözese zur Zeit drei Piaristen in St. Thekla und sieben in Maria Treu (Wien 8). Niederlassungen gibt es auch in Horn und Krems.
Zwei Spanier, ein Inder, ein Kamerunese und ein Pole wirken in Wien als Priester, die fünf Studierenden kommen aus Deutschland und aus Indien. Auch in der Erzdiözese Wien lebt der Orden durch die Blutauffrischung durch neue Ordensmitglieder aus den Kirchen des Südens.
„Wir hätten keine Zukunft, wenn wir nicht die fünf Studierenden aus aller Welt hätten“, sagt P. Pius. Damit verändert sich auch das Gesicht des Ordens. „Der Orden war mitgliedermäßig bis vor wenigen Jahrzehnten durch die europäische Kultur geprägt. In einigen Jahren werden die Mitbrüder aus Asien, Afrika und Lateinamerika die Mehrheit im Orden bilden“, betont P. Pius.
Vesper mit Kardinal Christoph Schönborn zum „Tag des geweihten Lebens“: 4. 2., 2018 um 15 Uhr, Stephansdom.
Die Ordensgemeinschaften in Österreich:
Ordensleben in der Erzdiözese Wien
weitere Informationen zu
die Zeitung der Erzdiözese Wien
Stephansplatz 4/VI/DG
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at