Die Pfarrkriche Gersthof des 18. Beszirks.
Die Pfarrkriche Gersthof des 18. Beszirks.
Was sich in der Pfarre Gersthof seit 2009 verändert hat...
Was hat sich in den letzten 5 Jahren verändert? Was ist gleich geblieben?
Kurz gesagt: es hat keine massiven Änderungen in unserer Pfarrgemeinde gegeben.
Es sind Menschen aus der Pfarre fortgezogen, es sind andere Menschen ins Pfarrgebiet gezogen – diese Menschen mussten angesprochen und ihnen unsere Gemeinde nahegebracht werden.
In der praktischen Pastoral wird ein alltäglicher Zeitdruck immer deutlicher spürbar: Schüler haben unter der Woche kaum mehr Freizeit, Berufstätige wollen sich an Abenden und Wochenende eher erholen, als in Pfarraktivitäten teilnehmen.
Eine markante Änderung war, dass der 5 Gruppen große Pfarrkindergarten an die St. Nikolausstiftung übergeben wurde.
Gibt es andere Verantwortliche und Mitarbeiter?
Die von der Diözese in die Pfarre entsandten Mitarbeiter_innen sind weitgehend gleich geblieben, seit fast 2 Jahren haben wir einen indischen Aushilfskaplan.
Unter den verantwortlichen Mitarbeitern hat die PGR-Wahl einige Veränderungen mit sich gebracht, unter den Gruppenleitern etc. hat die seit Jahren übliche Fluktuation Änderungen gebracht. Es ist aber nicht zuletzt aus Zeitgründen, siehe oben, immer schwerer, Menschen zu einer längerfristigen Mitarbeit zu gewinnen, Beiträge zu einer einzelnen Veranstaltung sind leichter zu vereinbaren.
Was ist das Besondere in Ihrer Pfarre, warum kommen die Menschen?
Wir bieten verschiedene inhaltliche Zugänge und Formen der Ausübung des Glaubens an, dadurch können wir Menschen mit unterschiedlichen Lebensschwerpunkten für eine aktive Teilnahme am Gemeindeleben gewinnen. Diese Vielfältigkeit findet offenbar breite Akzeptanz und zieht auch Menschen von außerhalb des Pfarrgebietes an. Gleichzeitig wissen wir, dass es auch Menschen gibt, denen diese Vielfalt nicht entspricht und die in andere Pfarren übersiedeln.
Gibt es neue Schwerpunkte und Initiativen?
Die Schwerpunkte unseres Gemeindelebens werden immer wieder neu gestaltet – aber als Thema sind sie nicht mehr neu. Diese Neugestaltung erfordert jedoch sehr viel kreatives Engagement.
Es gibt immer wieder punktuelle Initiativen in einzelnen Tätigkeitsbereichen, aber keine „großen Pfarrinitiativen“ – solche Großprojekte haben sich nicht als tragfähig erwiesen.
Seit 3 Jahren wird im Mai ein Fest am Platz rund um die Kirche gefeiert, da glücklicherweise bisher das Wetter immer schön war, haben sehr viele mitgefeiert.
„Mission first!“ gibt der Kardinal als Motto vor, welche missionarischen Impulse konnten Sie in den letzten Jahren setzen?
Wir gehen schon seit vielen Jahren, eigentlich Jahrzehnten, aktiv auf Menschen zu. Vor allem im Rahmen der Kontakte rund um Sakramente versuchen wir, über den Vollzug der Sakramentenfeier hinaus Glaubensinhalte mit den Menschen ausführlicher anzusprechen. Bei einigen wird daraus ein Gespräch, andere bleiben im Konkreten des Glaubens zurückgezogen.
Eine interessante Aktion war unser „Glaubenswald“: wir hatten Menschen aus unserer Pfarre und Nachbarpfarren eingeladen, eine kurze Aussage über ihren Glauben zu treffen um diese dann auf mehr als blattförmigen Schildern in unserem Bezirk auf öffentlichen Plätzen aufzustellen. Das ist erfreulicherweise mit 40 Aussagen (mit Portraitfoto und Name) recht gut gelungen, hat aber auch gezeigt, dass das öffentliche Eintreten für den Glauben nicht jedermanns Sache ist.
Vernetzung und Kooperation bringt der Diözesanprozess APG2.1 mit sich? Mit wem sind sie bereits in Kontakt?
In unserem Dekanat 18 gibt es ein Koordinationsteam und 4 Arbeitsgruppen – an allen sind Menschen aus unserer Pfarre beteiligt.
Aber schon davor hat es immer wieder punktuelle Zusammenarbeit zwischen Pfarren im Dekanat gegeben – so haben sich im Rahmen der APG-2.1 Diskussionen auch viele Menschen wieder getroffen, die schon vor Jahren miteinander gearbeitet hatten.
Wie hat Papst Franziskus Ihren pastoralen Alltag beeinflusst?
Die öffentliche Wahrnehmung von Papst Franziskus löst bei vielen Menschen den Eindruck aus „die Kirche ist vielleicht gar nicht so verschroben/konservativ, wie sie in den letzten Jahren erschienen ist". Das er erleichtert Kontaktnahmen mit kritisch auf die Kirche blickenden. Das freut auch die Mitarbeiter in unserer Gemeinde. Gleichzeitig stärkt Papst Franziskus die Hoffnung, dass seit langer Zeit anstehende Probleme, wie etwa rund um wiederverheiratet Geschiedene oder die Konzentration viele kirchlicher Aktivitäten auf Priester, gelöst werden. Leider schwingt in dieser Hoffnung auch die Angst mit, dass dies nicht der Fall sein könnte.
Was erwarten Sie sich für die nächsten fünf Jahre?
Unser derzeitiger Pfarrer, derzeit schon über 70 Jahre alt, wird wohl in Pension gehen. Auch unsere langjährige Pastoralassistentin nähert sich dem Pensionsalter. Gleichzeitig schwebt die undurchsichtige Wolke einer Restrukturierung der Pfarren über uns.
Vor diesem Hintergrund freuen sich viele darüber, wie gut es heute in der Gemeinde läuft, befürchtet aber, dass dies nicht mehr lange so sein wird.
Die Pfarre Gersthof im Jahr 2009...
Ostern als schon traditionelle "Ganz-Nacht-Feier" und das heurige Paulusjahr prägen die Wiener Pfarre Gersthof.
Pfarrer Norbert Rodt, seit Herbst 1976 in dieser Funktion, begann schon früh eine Diskussion um eine stimmigere Form der Feier der Osternacht: Eine Feier am Abend, die bis dahin um ca. 22 Uhr geendet hatte, stimmte wenig mit den biblischen Berichten zur Auferstehung zusammen, wo vom Gang zum Grab am frühen Morgen gesprochen wird. Seit 1983 wird daher Ostern als "Ganz-Nacht-Feier" begangen. Diese Form wird bis heute beibehalten, das biblische Thema von Ostern 2009 in Gersthof lautet: "Wir alle werden verwandelt werden" (1 Kor 15,51).
Das "Programm" der diesjährigen Osterfeier, Samstag, 11. April: 18 Uhr, Pfarrkirche: Familienvesper zum Osterfest: dieser Gottesdienst wendet sich an Familien mit jüngeren Kindern, die an der Nachtfeier nicht teilnehmen können und fasst die Ereignisse der Nacht zusammen, ohne die Feier der Auferstehung Jesu vorwegzunehmen. 21 Uhr: zuerst vor, dann in der Pfarrkirche: Entzünden des Osterfeuers und der Osterkerze, anschließend Lichtfeier in der Kirche mit den meisten vorgesehenen Lesungen, vor allem den alttestamentlichen, und dem Exsultet. Dauer ca 2 Stunden. Anschließend: "Nachtwache" in der Osterkapelle der Pfarrkirche: Besinnung, Gespräche, Gesänge und dazwischen auch einen wärmenden Tee bis ins Morgengrauen.
Sonntag, 12. April: 4.15 Uhr, Treffpunkt vor der Pfarrkirche zum Gang auf den Gersthofer Friedhof (weniger als 1 Kilometer Entfernung), dort Besinnung auf den Tod mitten unter den Gräbern (ermöglicht durch eine freundliche Friedhofsverwaltung), 6 Uhr: Pfarrkirche: Morgenfeier mit den neutestamentlichen Lesungen, Tauferinnerung und der Eucharistiefeier. Endet mit einer Speisensegnung. Anschließend kommen noch viele zu einem "Osterfrühstück" in das der Kirche gegenüberliegende Gemeindezentrum. 10 Uhr: Pfarrkirche: Osterhochamt. 18 Uhr, Pfarrkirche: Ökumenische Ostervesper, Predigt Pastor Helmut Nausner (evang.-methodistische Kirche).
Das Paulusjahr steht in Gersthof unter dem Motto "Mit Paulus – zu Lande und zu Wasser – unterwegs". Die Pfarre hat das ausgerufene Paulusjahr von Juni 2008 bis Juni 2009 intensiv in das Jahresprogramm eingearbeitet. Äußerlich hat sich die Pfarrkirche in eine "vierschiffige Kirche" verwandelt: die drei baulichen Kirchenschiffe und als Leihgabe der Wiener Feuerwehr ein Boot von rund fünf Meter Länge.
Im Herbst 2008 wurde im Altarraum eine "Bodenbild Paulus" aufgebaut und betrachtet: In der Mitte fanden sich Paulus (als Ikone), darum herum viele Schuhformen und viele Fußabdrücke, die darauf hinweisen, dass die Nachfolge sehr vielfältig sein kann – und ist.
Bei den Lesungen der Sonntagsmessen wird ein Schwerpunkt auf Lesungen aus Paulusbriefen gelegt. Wenn diese auf dem Leseplan stehen, sind sie meist auch die Grundlage für die Predigt.
Das Leben und Wirken des Paulus wird in Arbeiten von verschiedenen Pfarrgruppen thematisiert. Von Ostermontag, 13. April, bis 21. April organisiert die Pfarre eine biblische Studienreise nach Syrien. Vom Bekehrungserlebnis von Damaskus ausgehend, werden christliche Stätten des Landes aufgesucht und auch geistliche Besinnungen gehalten. Einen Schwerpunkt setzen auch Kommunionvorbereitung und Firmvorbereitung: Es geht darum, dass der heutigen "Heimatdiözese" des Paulus eine Unterstützung für deren pastorale Arbeit mit Kindern und Jugendlichen geboten wird – um Sprachschwierigkeiten zu meistern, werden Bilderbibeln erstellt.
1180 Wien, Bischof-Faber-Platz 7
Tel: 01/479 22 92, Fax: -20
E-Mail: sekretariat@pfarregersthof.at
Homepage: www.pfarregersthof.at