Der Innenraum der Pfarrkirche Maria Namen.
Der Innenraum der Pfarrkirche Maria Namen.
Was sich in der Pfarre Maria Namen seit 2009 verändert hat...
Was hat sich in den letzten 5 Jahren verändert? Was ist gleich geblieben?
Das Arbeitsjahr 2013/2014 brachte für Maria Namen viele Veränderungen und Herausforderungen. Die größte Veränderung war zweifellos der Zusammenschluss mit der Nachbarpfarre Neulerchenfeld. Nach einer langen Übergangsphase mit intensiven und emotionalen Gesprächen feierten im März 2014 die beiden Pfarrgemeinden in der Neulerchenfelder Pfarrkirche den letzten Gottesdienst und zogen anschließend in einer gemeinsamen Prozession nach Maria Namen.
Durch den Zusammenschluss hat sich unsere Pfarrgemeinde deutlich vergrößert, nicht zuletzt durch die große polnischsprachige Gemeinde, die zuvor ebenso in Neulerchenfeld beheimatet war. Außerdem hat unser Pfarrprovisor die spanischsprachige Gemeinde in unsere Pfarre geholt. Es ist uns ein großes Anliegen, die neuen Pfarrmitglieder so gut wie möglich aktiv in das Pfarrleben einzubinden und ihnen eine neue Heimat zu werden. Die große Herausforderung besteht darin, die Traditionen der beiden Pfarrgemeinden soweit wie möglich fortbestehen zu lassen und miteinander in Einklang zu bringen. Dieser Prozess ist oft sehr emotional und wird eine spannende Aufgabe für die Zukunft.
Die zweite große Veränderung ist das neue Priesterteam, das seit Herbst 2014 unsere Pfarre betreut. Der gebürtige Spanier Jesus David Jaen Villalobos leitet die Pfarre als Provisor mit Unterstützung der Kapläne Alexander Fuchs, der die polnischsprachige Gemeinde betreut, und Florian Bischof. Gemeinsam mit unseren lang eingesessenen Diakonen Karl Girisch und Thomas Diepolder unterstützen sie das Zusammenwachsen der Gemeinden in Maria Namen.
Gibt es andere Verantwortliche und Mitarbeiter?
Unser neues Priesterteam ist sehr aktiv und unterstützt die Pfarrgemeinde nicht nur spirituell sondern auch organisatorisch. Der Zusammenschluss mit der Nachbarpfarre Neulerchenfeld hat auch unseren PGR vergrößert und unser Team mit neuen Mitarbeitern, Lektoren und Kantoren sowie zusätzlichen Pfarrgruppen bereichert.
Was ist das Besondere in Ihrer Pfarre, warum kommen die Menschen?
Die Pfarre Maria Namen zeichnet sich durch ein sehr aktives Gemeindeleben und eine gute Zusammenarbeit der Pfarrmitglieder aus. Vor allem gemeinsame Aktivitäten und Feste wie z.B. das Patroziniumsfest mit anschließendem „Kirtag" oder das Fronleichnamsfest bringen viele Menschen in die Pfarre, die mit Maria Namen verbunden sind.
Unsere Pfarre ist bekannt für ihre musikalische Vielfalt, da wir 5 Musikgruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten haben. Auch durch die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Liturgie sind die Gottesdienste sowohl musikalisch als auch inhaltlich sehr abwechslungsreich.
Gibt es neue Schwerpunkte und Initiativen?
Der Zusammenschluss mit der Nachbarpfarre und das neue Priesterteam haben auch viele neue Ideen in die Gemeinde gebracht, neue spirituelle Impulse gesetzt und Liturgie und Gemeindleben bereichert.
Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die Kinder gelegt. Seit kurzem gibt es jeden Monat eine Kindermesse. Seit ca. 5 Jahren haben wir die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarpfarren intensiviert. Vor etwa 5 Jahren wurde das "Gürtelgebet" ins Leben gerufen, an dem 5 Pfarren, die in der Nähe des Wiener Gürtels liegen, teilnehmen. Das Gebet findet einmal im Monat an wechselnden Standorten statt von wird von jungen Menschen vorbereitet. Nicht zuletzt durch diese Zusammenarbeit hat sich unser Kontakt mit unseren Nachbarpfarren intensiviert.
Weiters wurde das Angebot im Bereich der Erwachsenenbildung ausgebaut. Jeden Monat bieten wir jeden Monat einen Vortrag oder eine offene Diskussionsrunde abwechselnd zu einem religiösen oder weltlichen Thema an.
„Mission first!" gibt der Kardinal als Motto vor, welche missionarischen Impulse konnten Sie in den letzten Jahren setzen?
Wir haben bisher einige kleine Initiativen gewagt, etwa ein Kennenlerntreffen mit den Neuhinzugezogenen in unserem Pfarrgebiet, bei dem sich einige Mitglieder des PGR und der Pfarrgruppen Zeit für Fragen genommen haben. Der Gesprächskreis "Erzählende Steine" war ein Angebot an Kirchenfern- und auch Nahestehende, sich in persönlichen Gesprächen mit aktuellen Kirchenthemen kritisch auseinander zu setzen. Für das nächste Jahr sind auch persönliche Wohnungsbesuche geplant.
Vernetzung und Kooperation bringt der Diözesanprozess APG2.1 mit sich?
Mit wem sind sie bereits in Kontakt?
Wir haben zwei Pfarren aus den benachbarten Dekanaten 7 und 8 in unmittelbarer Gehentfernung, mit denen wir pfarrübergreifend zusammenarbeiten. Zum einen findet jeden Monat ein gemeinsames Gebet statt („Gürtelgebet"), zum anderen gestalten wir in der Fastenzeit einen gemeinsamen Straßenkreuzweg, der zu den 3 Pfarren führt.
Durch den Diözesanprozess und die Einberufung pfarrübergreifender Arbeitsgruppen sind wir nun auch im eigenen Dekanat intensiv in Kontakt, doch durch die Distanz kam es noch zu kaum zu einer Kooperation. Die Jugendgruppen im Dekanat sind bereits seit ca. 1 Jahr in Kontakt und haben schon gemeinsame Jugendaktionen (z.B. Quizabend, Jugendmesse) realisiert. Bei Vorträgen, Konzerten und Diskussionsabenden werden alle Pfarren im Dekanat eingeladen.
Wie hat Papst Franziskus Ihren pastoralen Alltag beeinflusst?
Nach Vorbild von Papst Franziskus haben wir dieses Jahr zum ersten Mal eine Fußwaschung am Gründonnerstag durchgeführt. Dies war für unsere Pfarrgemeinde ungewöhnlich wurde aber sehr positiv angenommen.
Was erwarten Sie sich für die nächsten fünf Jahre?
Der Zusammenschluss mit der Pfarre Neulerchenfeld ist zwar administrativ schon vollzogen, doch das Kennenlernen und die Integration der neuen Gemeindemitglieder – der deutschen, polnischen und spanischen Gemeinde – soll noch weiter gefördert werden. Wir planen mehr Kooperationen in der Liturgie, bei gemeinsamen Feierlichkeiten, in der Musik usw. Auch ein Kennenlernen der serbisch-orthodoxen Kirche in der ehemaligen Kirche Neulerchenfeld wird angestrebt.
Durch den Diözesanprozess haben wir viele Kontakte zu den Pfarren in unserem Dekanat geknüpft, vor allem was den Bereich Pastoral und Liturgie betrifft. So wollen wir zukünftig verstärkt mit ihnen kooperieren und gemeinsame Projekte realisieren.
Die Pfarre Maria Namen im Jahr 2009...
Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen sowie großes musikalisches Engagement prägen die Pfarre Maria Namen(Wien 16).
Nahe der wichtigsten Einkaufsstraße Ottakrings, der Thaliastraße, im Gürtelnahen Bereich des "Hipp-Viertels", steht Ecke Hasnerstraße/Hippgasse die Pfarrkirche "Maria Namen".
Gegründet wurde sie 1932 als einfacher Holzbarackenbau, 1933 als "Notgottesdienststätte" eingeweiht. Unter der Leitung von Pfarrer Gottfried Pichler, der im August 1972 die Pfarre Maria Namen übernahm, wurde ein neues Gotteshaus errichtet und kunstvoll ausgestaltet. Fertiggestellt ist der moderne, schlichte Bau seit 1974.
Die Altarwand ziert jenes übergroße Kruzifix, ein Werk Peter Sellemonds, das 1928/29 auf der Pariser Weltausstellung zu bewundern war. Eindrucksvolle Kunstobjekte sind auch die Betonglasfenster von Prof. Carl Unger und das bemerkenswerte Fastentuch von Diakon Johannes Müller. 2008/2009 sind für Maria Namen Jubiläumsjahre: 75 Jahre Seelsorge und 70 Jahre Pfarre werden unter dem Motto "Der Mensch lebt nicht von Brot allein" gefeiert.
Die Kinder- und Jugendbetreuung wird im Pfarrzentrum Maria Namen groß geschrieben: 1981 erfolgte die Eröffnung des multikulturellen Kindergartens, der allen offensteht. Die Kindergottesdienste haben in Maria Namen eine lange Tradition. Von der kindgerechten Aufbereitung zeugen beispielsweise der lebende Esel am Palmsonntag, wenn Kinder in biblischen Gewändern auftreten, oder die Gratisverteilung von Streublumen für Kinder zu Fronleichnam.
Die Pfarre überrascht mit einem umfangreichen Angebot für alle Zielgruppen: von der Nazarethgruppe für die Kleinsten, Jungschar, Ministranten, Jugend- und Pfadfindergruppen, bis zur Familien-Runde und Anima-Runde (Mütterseminar), der BAT-Runde (Basis-Aktiv-Team) und dem Pfadfinderclub (ehemalige PfadfinderInnen unter dem Motto "Einmal Pfadfinder – immer Pfadfinder"). Über die Pfarrgrenzen hinaus ist der berühmte Flohmarkt bekannt.
Pfarrer Mag. Paul Bonislawski SAC und seine beiden Diakone Dipl. Päd. Thomas Diepolder und Dkfm. Karl Girisch sowie der äußerst aktive Pfarrgemeinderat setzen auf ein vielfältiges Programm, sowohl sozial als auch spirituell. Die feierliche Vesper am Sonntagabend mit vertiefender Meditation oder die Rorate in der Adventzeit sind für viele eine Stärkung für die Arbeitswoche.
Bemerkenswert ist das reichhaltige musikalische Engagement in der Pfarre: Der "Singkreis Maria Namen" (25-jähriges Jubiläum), die "Pfadfinder-Fanfare Wien" (1972 gegründet), "Allegro" (die Musikgruppe der Jugend) und die Schola "Nomen Mariae" (gregorianische Chorälen und Renaissance-Musik) bilden den passenden musikalischen Rahmen für Messfeiern und Hochfeste.
Die junge Pfarre ist auch kulturell sehr erfolgreich unterwegs: Anlässlich des Jubiläumsjahres gönnt sie sich eine neue Orgel für die Messgestaltung, aber auch für Konzerte, wie zum Beispiel das unlängst sehr beachtete Islamo-christliche Konzert, ein Brückenschlag zwischen türkisch-muslimischer Meditationsmusik und gregorianischen Chorälen.
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