Österreichische Pilger beim Wallfahrtsort Aparecida den täglich cirka 35.000 Pilger besuchen.
Österreichische Pilger beim Wallfahrtsort Aparecida den täglich cirka 35.000 Pilger besuchen.
"Freude begegnet uns überall", so die Berichte österreichischer Pilger zum Weltjugendtag aus Brasilien.
Von brasilianischer Herzlichkeit und Gastfreundschaft berichten die 560 österreichischen Jugendlichen, die am Weltjugendtag in Rio de Janeiro teilnehmen und sich zum Großteil schon seit der Vorwoche in verschiedenen Diözesen Brasiliens aufhalten. Die "Semana Missionaria" (Missionswoche), von denen die jungen Pilger auf ihren Internet-Blogs bisher berichten, ist das "Vorprogramm" zum Treffen am Zuckerhut, das am Dienstag mit einem von Papst Franziskus geleiteten Gottesdienst auf der Copacabana offiziell beginnt.
Viele der Reisegruppen lernten in der Vorwoche die brasilianische Kirche vor Ort kennen. "So stürmisch und temperamentvoll wurden wir wohl noch nie empfangen und ich bin mir sicher, dass jeder von uns von dieser Offenheit und Gastfreundschaft tief im Herzen berührt wurde", heißt es etwa im Blog der Lorettogemeinschaft, die ihre Missionswoche in Petropolis verbringt; man sei vom Empfang "überwältigt", heißt es.
Die Tage der Pilger sind vor allem von Sightseeing-Touren und der Begegnung mit einheimischen Jugendlichen geprägt. Es vergehe kaum eine Stunde, in der nicht getanzt, gespielt oder gelacht werde, berichten die jungen Pilger. Der gemeinsame Tenor aller Erfahrungen sei "die Freude, die uns überall begegnet."
Gleichzeitig erlebten viele Jugendliche, die die "Semana Missionaria" in Sozialprojekten verbrachten, jedoch auch ein Stück harter Alltagsrealität kennen. "Die Armut der Menschen hier ist für unsereins kaum vorstellbar. Die Realität hat uns wie ein Schlag ins Gesicht getroffen", schreiben Pilger der Jungen Kirche Vorarlberg, die ihre Missionswoche in Salvador verbringen. Gemeinsam mit einheimischen Freiwilligen aus der Pfarre kochten sie Suppe für Bedürftige, besuchten Kranke und ein Zentrum für Frauenbildung.
Ähnliche Erfahrungen machte auch die Pilgergemeinschaft aus der Diözese Graz-Seckau. In einem kleinen Dorf, in dem sich rund um eine alte Kirche eine Gemeinschaft von Obdachlosen zusammengefunden hat, begegneten sie "dem Gesicht der Armut" in Brasilien. Die Kirche sei den Armen vom Bischof anvertraut worden als "Zufluchtsort" für Menschen am Rande der Gesellschaft, "geprägt von Elend, Alkohol, Drogen und Gewalt", heißt es im Blog der Steirer.
Anbetungen und Eucharistiefeiern morgens und abends würden dem Tag strukturieren, schreiben die Jugendlichen aus der Steiermark, die gemeinsam mit Bischof Franz Lackner unterwegs sind. "Die tägliche Messfeier, das gemeinsame Singen und Beten, sowie Gespräche über und mit Gott, ermöglichen eine besondere Form geistlichen Lebens." Geistlichen "Input" hat der Weihbischof für seine Reisegruppe regelmäßig in Form von Kurzkatechesen gegeben.
Am Dienstag werden alle 560 Österreicher in Rio de Janeiro eintreffen und am Eröffnungsgottesdienst auf der Copacabana mit Papst Franziskus teilnehmen. Die einzelnen Pilgergemeinschaften sind auf ganz Rio aufgeteilt und haben in Pfarren, Schulen und kirchlichen Einrichtungen Quartier bezogen. Dienstagnachmittag (Ortszeit) werden alle Österreicher beim Österreichertreffen in der Pfarre "Nossa Senhora do Rosario" zusammenkommen.