Jugendliche von Gen Rosso (Fokularbewegung) besuchen eine Fazenda da Esperanca.
Jugendliche von Gen Rosso (Fokularbewegung) besuchen eine Fazenda da Esperanca.
Schon bevor in Rio de Janeiro am 23. Juli das offizielle Programm des Weltjugendtags startet, gibt es für die jugendlichen Pilger aus aller Welt ein Vorprogramm in verschiedenen Teilen Brasiliens. Diese sogenannte Missionswoche, portugiesisch "Semana Missionaria", geht von 16. bis 20. Juli. Österreicher betätigen sich eine Woche lang sozial, kulturell oder spirituell gemeinsam mit brasilianischen Jugendlichen.
Bei der Initiative, an der sich auch viele der 550 österreichischen Weltjugendtags-Besucher beteiligen, steht das gemeinsame Engagement mit einheimischen Jugendlichen im sozialen, kulturellen oder religiösen Bereich im Mittelpunkt.
400.000 Weltjugendtags-Pilger sind an der Aktion insgesamt beteiligt, heißt es seitens des Organisationskomitees. "Es geht darum, die brasilianische Kirche kennenzulernen und sich mit den einheimischen Jugendlichen auf den Weltjugendtag vorzubereiten. Alle Teile von Brasiliens Kirche sollen beteiligt sein, damit die Woche ihr Ziel der Verbreitung des missionarischen Geistes erreicht", wird Carlos Savio da Costa Ribeiro, Brasiliens Koordinator der Missionswoche, auf der Weltjugendtags-Homepage Österreichs (www.weltjugendtag.at) zitiert.
Den Schwerpunkt für die Missionswoche bestimmt der jeweilige Reiseorganisator. "Die meisten Jugendlichen verbinden mit Brasilien den Zuckerhut und die Copacabana. Wir wollen ihnen zeigen, wie die Menschen abseits der Touristenwelt leben, da diese das eigentliche Gesicht des Landes sind", erklärte Tamara Strohmaier, Leiterin der "Jungen Kirche" in der Diözese Graz-Seckau.
Zentraler Missionswochen-Stückpunkt der anreisenden Gruppen der Salesianer Don Boscos ist die 80.000-Einwohner-Stadt Lorena, in der der Orden mehrere Jugendzentren und Bildungseinrichtungen betreibt. "Geplant sind außerdem noch ein Besuch in einem Altenheim und Drogenrehabilitationszentrum", so Peter Rinderer, Salesianer-Seminarist und Leiter einer österreichischen Reisegruppe nach Rio.
Beim Salesianertreffen am 24. Juli während des WJT werde die Jugendlichen mit dem Generaloberen des Ordens, Pascual Chavez Villanueva, zusammentreffen. Die Österreicher beteiligen sich u.a. mit zwei Österreicher-Tänzen aktiv an dem Fest
Die Teilnehmeraus der Loretto-Gemeinschaft werden ihre "Semana Missionaria" in der Diözese Petropolis verbringen. Der Aufenthalt steht für die Gemeinschaft unter zwei Gesichtspunkten: "Es soll ein Stück weit Urlaub werden, wir wollen den Menschen vor Ort aber auch mit unseren Gaben und Talenten dienen", so Alois Perwein, organisatorischer Leiter der Rio-Reise. Die 48 Jugendlichen aus Österreich haben unter anderem einen "Abend der Barmherzigkeit" mit Musik, Lobpreis und Bibellesungen vorbereitet und werden ein Behindertenheim besuchen.
500 Jugendliche - darunter 40 Österreicher - aus der internationalen Johannesgemeinschaft werden am 16. Juli in der Diözese Mendes erwartet. Die jungen Pilger sind größtenteils bei Familien des 30.000-Einwohner-Städtchens untergebracht, verbringen die Vormittage mit spirituellem Programm, während Nachmittags gemeinsame Arbeitseinsätze mit Ortsbewohnern geplant sind. Vor dem Abschied und der erneuten Abreise nach Rio ist am 21. und 22. Juli das Festival "St. Jean international" geplant.
Was nun "Missionswoche" heißt, trug bei den vorhergehenden Weltjugendtagen noch den Titel "Tage in den Diözesen" oder "Vor-Weltjugendtag". Die Brasilianische Bischofskonferenz hatte in Anlehnung an die missionarischen Themenschwerpunkt des diesjährigen Treffens die Namensänderung beantragt, die im März 2012 vom Päpstlichen Rat für Laien auch genehmigt wurde.