„Der Weltjugendtag muss laut sein“, betont auch Jugendseelsorger Wolfgang Meixner.
„Der Weltjugendtag muss laut sein“, betont auch Jugendseelsorger Wolfgang Meixner.
Ein Sonderzug aus Wien mit rund 400 Jugendlichen und Kardinal Schönborn, ein Treffen der österreichischen Pilger in Krakau und der Eröffnungsgottesdienst. Ein Einblick in den Start des größten internationalen Jugendtreffens in Krakau.
Rund 400 Jugendliche füllen am Abend des 25. Juli die Sankt Elisabeth-Kirche im vierten Bezirk, ein stimmungsvoller Auftakt ihrer Reise nach Krakau. Gemeinsam mit Kardinal Schönborn und Bischof Manfred Scheuer feiern sie nicht nur den Aussendungsgottesdienst in Wien, sondern reisen auch im Praytrain nach Krakau.
„Es fügt sich ganz schön, dass wir am Festtag des heiligen Jakobus unsere Pilgerfahrt beginnen“, eröffnet Kardinal Christoph Schönborn den Aussendungsgottesdienst. So wie zum Wallfahrtsort Santiago de Compostela seit Jahrhunderten Menschenmengen pilgern, soll der Weltjugendtag 2016 Ziel von zwei Millionen Jugendlichen sein. „Jesus hat unglaubliche Menschenmengen begeistert“, sagt Schönborn, und solche Mengen treffen auch beim Jugendtreffen zusammen.
Der Weltjugendtag sei als internationales Treffen natürlich ein Erlebnis, zuerst aber ist er Begegnung mit Jesus. Für diese Begegnung gilt es, sich darauf einzulassen. Die Botschaft Schönborns an die Jugendlichen: „Ich weiß nicht genau, was Gott mit mir vorhat, aber ich lasse mich darauf ein.“ Schönborn wünscht den Pilgern für ihren Weg nach Krakau zu sagen ‚Yes, we can!’– bereit zu sein, den Weg zu Jesus zu gehen, auch wenn wir nicht wissen, wohin er führt.
Erste Station dieses Weges ist der von der Katholischen Jugend gecharterte Sonderzug für rund 400 Jugendliche von Wien nach Krakau. Besonderheit des Praytrains: Der „ZugTreff“ in Waggon Nr. 4, wo kurz nach Abfahrt, Zugsegnung und Reisesegen die Disco beginnt. DJ Ritz legt im Alltag hobbymäßig für einen Verein auf, den Praytrain bringt er mit seiner Musikauswahl zum Beben – als der Waggon wackelt, weil die Jugendlichen springen, schreckt es selbst ihn, aber: „Ich find die Stimmung cool und dass wir das alles für Christus machen!“ Nach kurzem Umbau sammeln sich die Pilger in ebendiesem Waggon zur Taizé-Anbetung, drei Waggons weiter hören Kardinal Schönborn und andere Priester die Beichte – die für Weltjugendtage charakteristische Mischung zwischen Party und Gebet.
In Krakau angekommen bestimmen Jubeln und Singen die Straßen und auch das Treffen der österreichischen Pilger in der Dominikanerkirche. Mitten in der Krakauer Innenstadt, zwischen den internationalen Pilgergruppen, die johlend und klatschend durch die Straßen marschieren, sammeln sich die 60 österreichischen Gruppen mit Kardinal Schönborn, dem Jugendbischof Turnovszky, Weihbischof Leichtfried, Bischof Krautwaschl und Bischof Scheuer, um die rund 3.000 Landsleute zu treffen und gemeinsam zu singen und zu beten. Die Mauern der Kirche beben, als die Bundesländer unter Anleitung der Moderatoren Veronika Poindl (Katholische Jugend Österreich) und Christina Walch (Vernetzungsstelle Jakob) in einen Klatschchor einstimmen.
„Der Weltjugendtag muss laut sein“, betont auch Jugendseelsorger Wolfgang Meixner. „Es ist ein lautes und kräftiges Zeichen, die Kirche ist jung!“ Bei der anschließenden eucharistischen Anbetung zeigen die Jugendlichen wieder einmal, dass sie neben allem Lauten auch andächtig beten.
Tageshöhepunkt ist der Eröffnungsgottesdienst am Blonia-Feld, zu dem die Pilgergruppen durch die ganze Stadt marschieren. Der polnische Kardinal Stanislaw Dziwisz empfängt die Jugendlichen zum Weltjugendtag, der Gottesdienst wird von einem beachtlichen Chor und Orchester gestaltet. Johannes Paul II, der Gründer des Weltjugendtages, steht im Fokus. Zum Abschluss jubelt die Menge, als es offiziell durch die Lautsprecher tönt: „Der Weltjugendtag ist eröffnet!“