Jeden ersten Freitag im Monat findet die Jugendvigil in der Kreuzkirche der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz statt.
Jeden ersten Freitag im Monat findet die Jugendvigil in der Kreuzkirche der Zisterzienserabtei Heiligenkreuz statt.
Zur „Jugendvigil“ an jedem ersten Freitag im Monat strömen regelmäßig 250 bis 300 Jugendliche in das Stift Heiligenkreuz, um mit den jungen Mönchen zu singen und zu beten.Es ist eine Feier voller Stimmung, wo Gott die Herzen berührt.
"Für die Jugendlichen wollen wir ausdrücklich »normal« sein in unseren Gebets- und Gottesdienstformen und trotzdem die Schönheit voll zum Ausdruck bringen, die in der katholischen Liturgie liegt", so P. Karl Wallner, der für die Jugendseelsorge des Stifts verantwortlich ist: "Die Jugendvigil soll eine Schule des Gebets sein und einen Raum bieten, wo Gott einen anrühren kann. Kurz: Die Gestaltung ist so, dass sie zu uns Mönchen passt und dennoch jugendgemäß ist. Weil es um eine Gebetsschule geht, ist die Jugendvigil eben keine Eucharistiefeier, sondern der Lobpreis und die eucharistische Anbetung stehen im Mittelpunkt."
Jeden Monat füllt sich der Parkplatz vor dem Stift mit Autobussen und PKWs und zu Hunderten sieht man jugendliche in die Kreuzkirche eilen, um doch noch einen Sitzplatz zu erheischen. Nach zünftigem Lobpreis und mönchischem Choral gibt es eine Lichterprozession durch den mittelalterlichen Kreuzgang und einen kurzen aber sehr intensiven Impuls. Der Abend endet in und vor dem Jugendraum des Klosters, der den Jugendlichen immer offen steht. Jene jungen Menschen, die öffentlich anreisen, können in der Kloster-Jugendherrberge übernachten (Anmedung beim P. Gastmeister ist dafür hilfreich) und so, wenn sie wollen, auch gleich noch die Mitternachtsmesse, Nachtanbetung und das Chorgebet vor fünf Uhr Früh miterleben, bevor es am Samstag mit Bus und Bahn zurück nach Hause geht.
"Es ist uns die Hinführung zur Beichte ganz wichtig," berichtet P. Karl Wallner, der im Stift unter anderem auch für die Jugendarbeit zuständig ist: "Wir bieten Beichtgelegenheiten an, und die heutigen Jugendlichen sind total offen für die Beichte, beichten ganz offen und ehrlich, wenn man sie dazu hinführt. Wir brauchen immer mehrere Beichtväter."
"Die Jugendvigil ist dazu da, dass Du Gott die Chance gibst, Dich im Herzen zu berühren. Ehrlich: wir trauen ja Gott oft gar nicht zu, dass es ihn gibt, und dass er wirklich auf meiner Seite steht. Bei der Jugendvigil kann er Dir das Gegenteil beweisen.
Jesus sagt ja: "Bittet, und ihr werdet empfangen, klopft an un deuch wird aufgetan!"
Eigentlich ist Gott immer schon da! Aber wir vergessen auf ihn. Irgendwie hat Gott ja das Problem, dass er unsichtbar ist. Aber er ist unicht un-wirk-lich, nein, er WIRKT, wenn man ihn lässt. Sein "Problem" ist also mehr DEIN Problem, dass Du nämlich auf ihn vergisst. - Na jedenfalls ist die Jugendvigil wirklich so ein Augenblick, wo man spürt, dass Gott etwas bei mir bewirken kann."
Die Jugendvigil-Regeln betreffen vor allem, all jene, die ersucht werden, nicht zu kommen, um den Jugendlichen ihren Raum zu wahren. "Nur für junge Leute! Keine Oldies bitte! Erwachsene dürfen nur als "Chauffeure" kommen!" bringt es P. Karl auf den Punkt: "Die Jugendvigil zieht nämlich viele fromme Erwachsenen an, aber das ist eine Gefahr für die Jugendlichen: Jugendliche wollen ja unter sich sein; das ist eine psychologische Spielregel. Ein Bursch hat einmal zu mir gesagt: "Heute bin ich neben einer alten Oma gesessen..." Naja, die "alte Oma" war noch keine 50... aber so fühlen junge Leute eben." Auch Firmgruppen mit ihrem oft recht gruppendynamischen Auftreten und Kinder sind gebeten darauf zu warten älter zu werden. Für all diese gibt es ja eigene Führungen und Programme im Stift.
Jeden Monat gibt es eine neue Geschichte, die im Rahmen der Jugendvigil erzählt wird. Nach einigen Tagen stellt sie P. Kilian dann ins Internet zum Nachlesen.
Abt Maximilian Heim OCistWenn ich nicht in Gottes Liebe bleibe, verhungert meine Seele. |