Eine Gruppe der Jungen Kirche war die ersten Tage der Jugendsynode in Rom.
Eine Gruppe der Jungen Kirche war die ersten Tage der Jugendsynode in Rom.
Am 3. Oktober fand am Petersplatz in Rom der Eröffnungsgottesdienst der Bischofssynode „Die Jugend, der Glaube und die Berufungsentscheidung“ statt. Jetzt ist Halbzeit: Zeit für die Junge Kirche ein Zwischenfazit zu ziehen.
Über 300 Bischöfe, Experten und Hörer beraten im Oktober über die Jugend und die Zukunft der Kirche. Grundlage der Bischofssynode, die Papst Franziskus vor einem Jahr einberufen hat, ist das „Instrumentum Laboris“, das Vorbereitungsdokument.
Dieses ist auf Grundlage einer Online-Umfrage, der Beratungen der lokalen Bischofskonferenzen und der Jugend-Vorsynode erstellt worden. Bereits dieser partizipative Weg ist ein positives Vorzeichen: Nie zuvor wurden bei einer Synode so viele betroffene Menschen bereits im Vorfeld involviert.
Den ersten Teil des Dokuments „Erkennen“ haben die Bischöfe bereits durchgearbeitet. Die deutschsprachige Kleingruppe der Synode stellt fest, dass es – trotz der Vielfalt der Synodenteilnehmenden – Themen gibt, die häufig wiederkehren. In ihrem Bericht an die Vollversammlung schreiben sie: „Die Herausforderungen der Sexualität, die Thematik des Missbrauchs, die Schwierigkeit den Glauben zu vermitteln, die Digitalisierung, die Frage nach einer attraktiven Liturgie und Predigt, die Flucht und Migration, der Wunsch der Jugendlichen in Freiheit und zugleich authentisch begleitet zu werden, die Frage nach der aktiven Beteiligung der Jugendlichen, die Frage nach der Gerechtigkeit für Frauen in der Kirche und anderes mehr.“
Die Junge Kirche Wien hat einer Gruppe von jungen Menschen zwischen 19 und 28 Jahren ermöglicht zehn Tage lang in Rom dabei zu sein. „Interessant war es, die Vielfalt der Kirche in den vielen Menschen zu sehen, die doch an die eine Institution Kirche glauben und mit ihrer Arbeit versuchen sie zu gestalten.“, so beschreibt Alexander Wimmer (24 Jahre) die Erfahrung.
Dieselben Themen wie die deutschsprachige Gruppe hat auch Lisa Huber (27 Jahre) als die wichtigsten Themen der Diskussionen benannt: „Über Sexualität, über Digitalisierung und über Beteiligung ist dringend weiterzusprechen. Die Synode kann hier Anstöße und mutige Schritte setzen, die Ortskirchen und die Wissenschaft müssen daran weiterarbeiten.“ Dass die Bischöfe auch eingestehen, dass sie angesichts dieser Fülle an komplexen Themen überfordert sind, „alleine“ die Lösungen für alles zu finde, führt zu einem positiveren gesellschaftlichen Bild. Nur im gemeinsamen Zuhören, Ringen, Suchen und Ausprobieren können neue Wege für diese Herausforderungen entwickelt werden. Diese Herausforderungen überhaupt einmal so klar zu benennen, ist bereits ein großes Verdienst dieser Synode.
Nun bearbeiten die Bischöfe den zweiten, in einigen Tagen schon den dritten und letzten Teil des Instrumentum Laboris. In zwei Wochen werden die Beratungen abgeschlossen sein. „Die Jugendsynode ist eine Hoffnung für die Gegenwart und Zukunft für alle in der Kirche Beteiligten, vor allem für die Jugend.“, benennt Thomas Pfandler, diözesaner Junge-Kirche-Seelsorger die damit verbundenen Hoffnungen.