Die Jugendsynode im Vatikan geht auf die Zielgerade.
Die Jugendsynode im Vatikan geht auf die Zielgerade.
Im Fokus standen kirchliche Sexualmoral, sexueller Missbrauch, Rolle von Frauen in der Kirche, Migration, Umwelt, Beteiligung junger Leute und Glaubensvermittlung im digitalen Zeitalter. 14 Sprachgruppen arbeiten an den Themen.
Die Jugendsynode im Vatikan geht auf die Zielgerade. Zum Abschluss der dritten Beratungswoche trugen die Teilnehmer Ergebnisse und Vorschläge aus 14 Sprachgruppen zusammen. Diese beendeten am Wochenende, Samstag/Sonntag, 20./21. Oktober 2018 ihre Arbeit. Die Beratungen drehten sich um den letzten Teil des Arbeitsdokuments ("Instrumentum laboris"), das die Synodenväter bei der Meinungsbildung unterstützen soll. Am Dienstag soll der Entwurf des Abschlusspapiers vorgestellt werden.
Hauptthemen der Gruppengespräche waren erneut kirchliche Sexualmoral, sexueller Missbrauch, die Rolle von Frauen in der Kirche, Migration, Umwelt und Beteiligung junger Leute. Ferner ging es um Glaubensvermittlung im digitalen Zeitalter, Verfolgung aufgrund des Glaubens und die Rolle der Familie.
Viele der Sprachgruppen forderten, dass die Kirche ein "sicheres Umfeld" für junge Leute garantieren müsse und angesichts finanzieller und sexueller Skandale eine Umkehr nötig sei. Die deutschsprachige Gruppe forderte als einzige, dass das Schlussdokument deutlich auf das Missbrauchsthema eingehen müsse.
Häufiges Thema war die katholische Sexualmoral und der Umgang mit gleichgeschlechtlich interessierten Menschen. Die englische Sprachgruppe forderte ein Sonderkapitel dazu und eine spezielle Seelsorge. US-Kardinal Blase Cupich sagte als Moderator der Sprachgruppe, Homosexualität sei nicht Hauptursache für sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. Das Schlussdokument der Synode müsse auch diese einbeziehen. "Das Wichtigste ist, dass sich niemand ausgeschlossen fühlt", so Cupich bei einem Pressebriefing zur Synode am Wochenende.
Die englische Sprachgruppe plädierte für eine Änderung von Punkt 197 des Arbeitspapiers, um die "Schönheit der Kirchenlehre zu Körperlichkeit, Sexualität, Liebe, Leben, Ehe und Keuschheit" besser darzulegen. Der französische Sprachkreis warb für eine bessere "Klärung und Aktualisierung der Kirchenlehre zu Körperlichkeit, Gefühlsleben und Sexualität, um Verwirrung zu verhindern". Diese Gruppe betonte auch besonders die Aufgabe der Familie für die Weitergabe des christlichen Glaubens.
Die italienische Sprachgruppe empfahl, Bedürftige und Arme besonders im Blick zu haben. Hier könnten sich junge Christen untereinander und mit anderen Religionen sowie Nichtgläubigen vereinen. "Nur von den Ärmsten ausgehend lässt sich eine gerechte Welt träumen und realisieren", heißt es.
Jugendsynode im Vatikan auf erzdioezese-wien.at