Eva Wimmer war von 2015 bis 2017 ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich und die einzige österreichische Delegierte bei der "Vorsynode", die im vergangenen Frühjahr in Rom stattfand.
Eva Wimmer war von 2015 bis 2017 ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich und die einzige österreichische Delegierte bei der "Vorsynode", die im vergangenen Frühjahr in Rom stattfand.
"Wir haben erkannt, dass es eine Austauschplattform zu Jugendthemen in Österreichs Kirche braucht.
Positiv hat Eva Wimmer von der Katholischen Jugend die vatikanische Jugendsynode bilanziert, die am Sonntag, 28. Oktober 2018 in Rom zu Ende gegangen ist. Mit den Ergebnissen müsse man nun aber auch in Österreich weiterarbeiten. "Wir haben erkannt, dass es eine Austauschplattform zu Jugendthemen in Österreichs Kirche braucht. Es darf dabei aber nicht beim Reden bleiben, sondern etwas soll in die Tat umgesetzt werden. Was genau das sein kann, muss in diesem Dialogprozess entstehen", so Wimmer im Interview mit der Kooperationsredaktion der heimischen Kirchenzeitungen.
Wimmer war von 2015 bis 2017 ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich und die einzige österreichische Delegierte bei der "Vorsynode", die im vergangenen Frühjahr in Rom stattfand. Das Besondere an der Synode habe darin bestanden, "dass wir Junge gehört wurden und dass ein Dialogprozess mit den Bischöfen gestartet wurde". Das Abschlussdokument halte fest, dass dieser Weg der Teilhabe weitergegangen werden soll. Es sei deshalb für die Jugendlichen wichtig, "sich in der Pfarre einzusetzen, mutig zu sein und es auch einzufordern, im Dialog mitgenommen zu werden".
Sie habe das Gefühl, so Wimmer, zufrieden heimfahren zu können. Das Abschlussdokument habe sie in manchen Punkten überrascht, in anderen gehe es nicht so weit, wie sie sich das wünschen würde. Da es aber ein Dokument für die ganze Weltkirche ist, sei sie zufrieden. "Während der Synode gab es schon Momente, wo ich mir dachte: 'Was passiert da gerade? Das finde ich nicht gut.' Aber insgesamt denke ich, dass wir in Österreich gut weiterarbeiten können."
Beim Thema Sexualität hätte sie sich von den Synodenbischöfen etwas mehr Mut gewünscht, sagte Wimmer: "Aber bei der Synode war zu sehen, dass manche Bischöfe da nicht hätten mitgehen können. Ich hätte es begrüßt, wenn mehr in den Blick genommen worden wäre, wie Beziehungen gelebt werden - also mehr 'Wohnzimmer', weniger 'Schlafzimmer'."
Positiv hob die Jugendvertreterin hervor, dass bei der Synode klargestellt wurde, "dass sich Jugendliche gegenseitig im Glauben begleiten können". Wimmer: "Mich haben selbst oft Gleichaltrige geprägt oder Menschen, die nur wenig älter waren als ich." Sie begrüße es auch sehr, dass ein Schwerpunkt der Synode auf eine gute Jugendseelsorge gelegt wurde und dass mehr Wertschätzung und mehr Möglichkeiten für Frauen in der Kirche angesprochen wurden.
Die Katholische Jugend Österreich (KJÖ) hat am Dienstag in einer Aussendung ebenfalls ein sehr positives Resümee der Synode gezogen. "Besonders erfreut sind wir darüber, dass es tatsächlich keine Tabu-Themen in der Jugendsynode gab. Die Diskussionen waren insbesondere von großem Interesse an den Perspektiven der jungen Auditoren geprägt", so Andreas Six-Huber, ehrenamtlicher KJÖ-Vorsitzender. Auch die sogenannten "heißen Eisen" seien diskutiert worden, "und wenn wir uns natürlich da und dort noch mehr gewünscht hätten, sind wir doch mit den Ergebnissen der Synode sehr zufrieden". Es habe sich gezeigt, dass bei manchen Themen auch unter den Bischöfen sehr unterschiedliche Wahrnehmungen vorhanden sind. Bei der Umsetzung der Anliegen der Synode "werden wir die Bischöfe in Österreich mit aller Kraft unterstützen", so der KJÖ-Vertreter.
In der Aussendung kam auch nochmals Eva Wimmer zu Wort. Sie meinte hinsichtlich des Themas "Frauen in der Kirche", dass mit der Synode "ein erster zukunftsweisender Schritt" gemacht worden sei, "auf den hoffentlich noch viele weitere folgen". Als Nächstes erwarte sie die Umsetzung des Frauendiakonats, "damit Frauen auch hier ihre Berufungen finden und leben können", so Wimmer.
Ihr besonderer Dank gelte dem österreichischen Delegierten der Bischofskonferenz - Jugendbischof Stephan Turnovszky - für seinen unermüdlichen Einsatz und seine Dialogbereitschaft vor und während der Synode. "Obwohl das Programm sehr dicht war, hat Jugendbischof Turnovszky keine Gelegenheit ausgelassen, sich mit jungen Menschen über aktuelle Themen in der Synode auszutauschen", so Wimmer und weiter: "Man hat gemerkt, dass es ihm ein großes Anliegen war, die Meinungen der Jugendlichen in die Synode einzubringen und alle jungen Österreicher, die in Rom waren, auch persönlich zu treffen."
Während des gesamten Monats waren Eva Wimmer und Matthias Zauner, Referent auf der Bundesstelle der Katholischen Jugend, in Rom. Die Aufgaben reichten von der Unterstützung des Jugendbischofs und Koordinierung von Medienterminen bis zur Berichterstattung in kirchlichen Medien und auf Social Media-Portalen, wie etwa im Youtube-Vlog "Eva und die Jugendsynode".