„Ein Zeichen der Solidarität" im Vorfeld des „Tages der Straßenkinder" – Im Mittelpunkt der Aktion stehen heuer die Kinder von Haiti
Im Vorfeld des „Tages der Straßenkinder" haben der Wiener Weihbischof Franz Scharl und „Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Reinhard Heiserer am Donnerstag ein Zeichen der Solidarität mit Straßenkindern gesetzt. „Die Situation von Millionen Kindern in aller Welt ist mehr als dramatisch. Das darf niemandem von uns egal sein. Glücklicherweise gibt es in der ganzen Welt Don Bosco-Straßenkinderzentren, in denen diese Kinder und Jugendlichen Hilfe erfahren", so Weihbischof Scharl: „Deshalb unterstütze ich ‚Jugend Eine Welt' und setze vor dem ‚Tag der Straßenkinder' ein Zeichen der Solidarität". Schuheputzen sei eine typische Arbeitsmethode von Straßenkindern weltweit, so Heiserer. „Mit ihren kleinen Schuhputzkästen laufen sie durch die Bahnhofshallen oder belebten Straßen von Metropolen in Asien, Afrika und Lateinamerika und bieten für ein bisschen Kleingeld ihre Dienste an. Wenn sie fleißig sind, haben sie am Abend genug Geld verdient, um sich eine warme Mahlzeit leisten zu können. An den guten Tagen reicht das Geld vielleicht sogar für ein Stück Schokolade."
Viele Kinder leben auch vom Verkauf von Süßigkeiten auf der Straße. Das hatten zwei junge Männer, die selbst als Volontäre für „Jugend Eine Welt" in Mexiko tätig waren, am Donnerstag zum Anlass genommen, im Rahmen der Aktion den Passanten Fair-Trade-Schokolade anzubieten. Der Erlös kommt den Projekten von" Jugend eine Welt zu Gute. Einer der beiden - Emanuel Huemer - hatte im Rahmen seines Zivilersatzdienstes 14 Monate in Tijuana an der Grenze zu Kalifornien bei einem Don Bosco-Projekt verbracht. "Die Stadt ist aktuell vor allem wegen der Bandenkriege und der Drogenkriminalität in den Medien", berichtete er im Gespräch mit dem „Pressedienst der Erzdiözese Wien". In Tijuana betreiben die Salesianer Don Boscos sechs Jugendzentren. "Es geht darum, den Jugendlichen Halt und Beschäftigung zu geben, damit sie nicht in die Drogenbanden einsteigen. Die Salesianer bieten ein attraktives Freizeitprogramm wie Fußball und Ausflüge, aber auch eine eigene Schule."
Auch in Wien betreiben die Salesianer Don Boscos ein Jugendzentrum. Bei "Sale für alle", wie das Projekt heißt, gibt es im 3. Bezirk zwei Mal pro Woche freizeitpädagogisches Angebot für alle Jugendlichen. "Alle heißt, es können wirklich alle kommen, egal welcher Hautfarbe, Herkunft oder Sprache", so Emanuel Huemer.
"Heuer konzentrieren wir uns auf die Kinder in Haiti", sagte "Jugend Eine Welt"-Geschäftsführer Heiserer. Beim katastrophalen Erdbeben vor einem Jahr seien so gut wie alle in den Slum-Regionen von Port-au-Prince lebenden Kinder zu Straßenkindern geworden. Viele dieser Kinder hätten ihre Eltern verloren „und kämpfen ums nackte Überleben". In Haiti unterstützt "Jugend Eine Welt" viele Projekte der Salesianer Don Boscos und der Don Bosco-Schwestern.