Zum Welttag der Kranken am 11. Februar fanden in der Erzdiözese Wien zahlreiche Aktionen statt.
Der gestrige Welttag der Kranken in der Erzdiözese Wien ist mit einem großen Krankensalbungs- und Segnungsgottesdienst mit Weihbischof Franz Scharl im Stephansdom zu Ende gegangen. Die Freude über die Nähe Gottes solle für alle, die am "Welttag der Kranken" zur Krankensegnung gehen, erfahrbar werden, so Scharl. Dieser Gedenktag erinnere daran, dass kranke Menschen nicht ausgegrenzt werden dürfen, sondern "zu uns gehören". Die Kirche nehme die Sorgen dieser Menschen ernst, betonte Scharl. Der Gottesdienst im Dom, zu dem knapp 300 Gläubige gekommen waren, war auch ganz von der Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. geprägt. Er glaube nicht, so Scharl, das der Papst sich diesen Tag zufällig ausgesucht habe, schließlich betrachte er sich selbst auch als krank und gebrechlich.
Diözesanweit wurde der Welttag in 46 Spitälern und Pflegeheimen begangen, der in der Erzdiözese unter Federführung des Fachbereichs Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge der Kategorialen Seelsorge (KtS) steht. So feierte bereits am Sonntag Michael Landau im Caritas Haus Sankt Klemens mit über 60 Bewohnern einen Krankensalbungsgottesdienst. Viele Gottesdienstteilnehmer baten um die Krankensalbung, einige mit dem Zusatz, Gott möge die Schmerzen lindern, andere mit einem "Vergelt‘s Gott", in dem Vertrauen, dass "wir gerade in alltäglichen Mühen Gott begegnen und er unsere Mühen wirksam macht, auch wenn wir Menschen es nicht gleich annehmen und wahrnehmen können", so Landau in seiner Predigt.
Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder wiederum werden traditionell während des Krankensalbungsgottesdienstes am Welttag der Kranken die Stationskerzen gesegnet, die anschließend auf die Stationen verteilt werden. Angezündet werden sie zu besonderen Anlässen wie etwa im Todesfall eines Patienten oder bei Dienstantritt eines neuen Mitarbeiters. Der Leitspruch des Gründers Johannes von Gott, "Das Herz befehle", ist zugleich Anspruch und Auftrag, das jeden Tag neu in die Tat umzusetzen, denn "Krankheit betrifft uns alle mal mehr, mal weniger. Je älter die Menschen werden, je mehr Fortschritt wir erzielen, umso wichtiger wird es, dass wir genau darauf schauen, die Menschlichkeit zu behalten", so Georg Urban.
Vor Ort war auch die Gesprächsinsel der KtS, die ihre Räumlichkeiten auf der Freyung hat und dort Besuchern für anonyme, kostenlose Gespräche offensteht.
In der Erzdiözese Wien sind 275 Menschen in der Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorge tätig: 144 hauptamtliche (87 der EDW, 57 anderer Träger, davon viele TeilzeitmitarbeiterInnen) sowie 131 ehrenamtliche SeelsorgerInnen, die einmal pro Woche stundenweise Betreuung leisten. Am Welttag der Kranken besuchen sie 9890 PatientInnen und BewohnerInnen, führen Gespräche und überreichen das Geschenk.
Der Welttag der Kranken wurde 1993 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen, um die kranken und bedürftigen Menschen weltweit in den Mittelpunkt zu stellen. Aus seinen eigenen Erfahrungen heraus, die er als Genesender nach seinem Attentat machte, war es ihm als Mensch und als Oberhaupt der Katholischen Kirche ein Bedürfnis, den Fokus auf jene Menschen zu lenken, die in der Zeit des Krankseins, der Heilung und des Sterbens verstärkt Unterstützung und Zuwendung brauchen.