Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen.
Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und durch Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben dich erfreuen.
Die Erzdiözese Wien nimmt Abschied von ihrem emeritierten Weihbischof DDr. Helmut Krätzl, der am 2. Mai im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Familie und Freunde des Verstorbenen haben die Trauerfeierlichkeiten ganz in seinem Sinn vorbereitet.
Bereits am Sonntag, dem 14. Mai, wird um 15.00 Uhr in einer schlichten liturgischen Feier der Sarg mit dem Leichnam des verstorbenen Weihbischofs von Dompropst Ernst Pucher und anderen Vertretern des Domkapitels am Riesentor empfangen. In der Kreuzkapelle des Stephansdoms, dem traditionellen Aufbahrungsort für die Wiener Weihbischöfe haben alle die Möglichkeit, sich während der Domöffnungszeiten bis Montag, 15.00 Uhr persönlich vom Verstorbenen zu verabschieden und sich in ein Kondolenzbuch einzutragen.
Der Höhepunkt der Abschiedszeremonie ist die abendliche Eucharistiefeier am 15. Mai um 17.00 Uhr, die Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn gemeinsam mit zahlreichen Bischöfen und priesterlichen Freunden und Weggefährten Krätzls feiern wird. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat dafür seine Teilnahme zugesagt. Mit Kardinal Schönborn konzelebrieren u.a. die Bischöfe Manfred Scheuer (Linz), Alois Schwarz (St. Pölten) und Wilhelm Krautwaschl (Graz-Seckau) sowie die Weihbischöfe Franz Scharl, Anton Leichtfried, Stephan Turnovszky und Hansjörg Hofer; ebenso die emeritierten Bischöfe Paul Iby, Ludwig Schwarz, Klaus Küng sowie Bischofskonferenz-Generalsekretär Peter Schipka. Auch der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Pedro Lopez Quintana, nimmt teil.
Von kirchlicher Seite ebenfalls mit dabei sind u.a. der Wiener Generalvikar Nikolaus Krasa, Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa, die Bischofsvikare Dariusz Schutzki und P. Gerwin Komma sowie Domdekan Rudolf Prokschi; weiters u.a. auch Erzabt Korbinian Birnbacher, der Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz.
Auch die Ökumene ist stark vertreten, u.a. mit dem evangelischen Bischof Michael Chalupka, dem reformierten Landessuperintendenten Thomas Hennefeld, dem methodistischen Superintendenten Stephan Schröckenfuchs, dem anglikanischen Kanonikus Patrick Curran, dem syrisch-orthodoxen Chorepiskopus Emanuel Aydin und dem orthodoxen Erzpriester Athanasius Buk, der Metropolit Arsenios (Kardamakis) vertritt, der sich gerade auf einer Pilgerreise mit dem Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics in der Türkei aufhält.
Für Weihbischof Krätzl war die Eucharistie die Initialzündung seiner persönlichen Berufung und zeitlebens ein Herzensanliegen. Prägend war für ihn die Frühkommunion, auf die ihn seine Mutter vorbereitete. Von der liturgischen Bewegung und noch mehr der Erneuerung des Gottesdienstes nach dem II. Vatikanum geprägt, waren ihm die aktive Teilnahme der ganzen Gemeinde und der gemeinsame, liturgische Volksgesang ein Herzensanliegen. Selbst als er nicht mehr in der Lage war, persönlich der Eucharistie vorzustehen, nahm er bis kurz vor seinem Tod als einfacher Gläubiger an der Heiligen Messe im Stephansdom teil. Der Gottesdienst zu seinem Begräbnis wurde daher ganz in seinem Sinn und nach seinen Vorstellungen gestaltet. Auch am Sarg des Verstorbenen werden neben der Mitra ein Kelch und eine Stola als Symbole seiner persönlichen eucharistischen Frömmigkeit und seines Dienstes stehen.
Im Anschluss an den Gottesdienst betet der Erzbischof vor dem Sarg des Verstorbenen das liturgische „Liberagebet“: ein letztes großes Fürbittgebet, in dem der Verstorbene Gottes Erbarmen empfohlen wird. Nach dem gregorianischen Gesang des „In Paradisum“ („Ins Paradies mögen Engel dich begleiten“) wird der Sarg mit dem Leichnam des Verstorbenen in die Domherrengruft getragen, wo er im kleinsten Kreis bestattet wird. Die Beisetzung wird akustisch in den Dom übertragen. Am Dienstag, dem 16. Mai, öffnet sich die Domherrengruft nach jedem Gottesdienst für alle Gläubigen, die das Grab des verstorbenen Weihbischofs besuchen möchten.
Für alle, die nicht persönlich vor Ort sein können, besteht die Möglichkeit, die gesamte Gedenkfeier live zu verfolgen. ORF III sowie der YouTube-Kanal der Erzdiözese Wien und Radio Klassik Stephansdom werden den Gottesdienst übertragen, sodass auch jene, die nicht physisch anwesend sein können, die Gelegenheit haben, sich von Weihbischof Krätzl zu verabschieden.