Mit einem Festgottesdienst und einem Vortrag von Weihbischof Helmut Krätzl wurde in Wien des II. Vatikanischen Konzils gedacht und das Jahr des Glaubens eröffnet.
"Ich wünsche uns allen etwas vom Geist der Ereignisse vor 50 Jahren. Etwas von dem unzerstörbaren Optimismus des Papstes, der nicht naiv war, sondern gläubig, der den Zeichen der Zeit eine neue Chance gegeben hat, für das Wirken der Kirche. Der aber auch die Notwendigkeit der Kirche gesehen hat, für die Lösung der damaligen Probleme", erklärte Weihbischof Helmut Krätzl in seinem Vortrag im Anschluss an den Festgottesdienst - veranstaltet von den Theologischen Kursen - mit dem Titel "Ein Sprung nach vorn ... Die Eröffnungsansprache Johannes' XXIII. und der Geist des Konzils".
"Ich wünsche mir auch heute wieder eine so fruchtbare Zusammenarbeit von Bischöfen und Theologen", so Krätzl. Dieser Zusammenarbeit alleine sei der große Fortschritt seit dem Zweiten Vaticanum zu verdanken, ein Fortschritt der sicher geistgewirkt gewesen sei. "Ich wünsche mir für die Verantwortlichen in der Kirche und für uns alle, noch mehr Mut zu wirkliche Neuem, im Vertrauen auf Gottes Führung", so der emeritierte Wiener Weihbischof.
Papst Johannes XXIII. habe ein neues Pfingsten für die Kirche gewollt. "Am 11. Oktober 1962 hat er geschrieben, dass er etwas davon gespürt hat, in St. Peter und in der Erwartung der Welt. Möge auch uns beim Gedächtnis daran ein neuer pfingstlicher Geist erfüllen." Dabei gehe es nicht um das Ansehen der Kirche, so Krätzl, sondern weil es sich so viele Menschen von ihr wünschten, wie damals zum Beginn des Konzils. "Wir dürfen diese Welt und die Unglaubenden, die darauf setzen, dass die Kirche doch eine Quelle der Werte ist, nicht enttäuschen. Der selige Johannes der XXIII., dessen Gedächtnis wir auch heute hier liturgisch gefeiert haben, sei uns dabei ein Vorbild und ein tatkräftiger und wirksamer Fürsprecher."