Langjähriger Slowenen-Seelsorger der Gemeinden in Wien und Linz verstarb am Samstag im 79. Lebensjahr in Maribor.
Die Kirche Österreichs und Sloweniens trauert um den früheren Nationaldirektor für die Anderssprachliche Seelsorge und Leiter der Slowenen-Seelsorge in Österreich, Anton Stekl. Der jahrzehntelang in Österreich tätige Geistliche verstarb am Samstag vor dem 4. Adventsonntag (17. Dezember) 79-jährig in einem Spital seiner letzten Wirkstätte Maribor infolge einer Gehirnblutung, teilt die dortige Diözese auf ihrer Website mit. Am Dienstag fand in Laibach das Begräbnis statt.
Sein einstiger Nachfolger in der Nationaldirektion, Prof. Laszlo Vencser, würdigte Stekl gegenüber Kathpress als "engagierten Priester", der sich um die Koordinierung aller fremdsprachigen Gemeinden in Österreich und um die hier lebenden Slowenen sehr verdient gemacht habe. Stekl habe für die Nationaldirektion die bis heute gültigen Statuten ausgearbeitet und ihr somit rechtliche Grundlagen und Identität gegeben, ergänzte der heute amtierende Nationaldirektor, Alexander Kraljic. Das Miteinander der einzelnen Priester habe besonders unter seiner Leitung begonnen.
Stekl wurde 1943 in der Ortschaft Ravne na Koroskem geboren, studierte nach der Schulzeit in Vipava in Laibach und Marburg Theologie und wurde 1969 zum Priester geweiht. Nach Jahren der Seelsorge in der Marburger Dompfarre ging er 1977 in den damaligen Westteil Berlins, wo er sich besonders um die slowenischen Auswanderer kümmerte, die als Saisonarbeiter dorthin kamen. 1983 kehrte er erstmals in seine Heimat zurück und war dort fünf Jahre lang Pfarrer.
Stekls Wirken in Österreich begann im August 1988, als er Wiener Slowenen-Seelsorger wurde und diese Funktion bis 2010 ausübte, wobei er auch für die slowenische Gemeinde in Linz zuständig war. Aufgrund seines Tatendrangs und großen Anklangs, wie es im Nachruf der Diözese heißt, sei er dann 1995 von der Österreichischen Bischofskonferenz zum Leiter der damaligen "Ausländerseelsorge" ernannt worden - eine Funktion, die er bis 2000 erfüllte. Noch in dieser Zeit wurde er von seiner Heimatdiözese Maribor zum Ehrenkonsistorialrat ernannt.
Rund eine halbe Million Katholiken in Österreich haben Migrationshintergrund, wobei zwei Drittel davon in Wien und Umgebung leben. Die meisten der praktizierenden Gläubigen sind in den deutschsprachigen Ortspfarren integriert, viele Migranten aus den ersten Generationen jedoch auch in den anderssprachigen Gemeinden. Aktuell wird dort in derzeit rund 30 Muttersprachen der Gottesdienst gefeiert, wobei meist Räumlichkeiten deutschsprachiger Pfarrgemeinden mitgenutzt werden. Die anderssprachige Seelsorge (früher: fremdsprachige Seelsorge bzw. Ausländerseelsorge) fungiert seit mehr als 40 Jahren als Dachorganisation.