"P. Gregotsch war für mich ein Freund und Weggefährte auch in der Spitalseelsorge. Ich bin Gott dankbar für sein Charisma und sein Wirken nicht nur in Wien."- P. Dariusz Schutzki
"P. Gregotsch war für mich ein Freund und Weggefährte auch in der Spitalseelsorge. Ich bin Gott dankbar für sein Charisma und sein Wirken nicht nur in Wien."- P. Dariusz Schutzki
Ordensgemeinschaften Österreich würdigen im Alter von 89 Jahren verstorbenen "Visionär und Netzwerker der Orden"
Die katholische Kirche in Österreich trauert um Pater Leonhard Gregotsch. Der frühere Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften und langjährige Kamillianer-Provinzal ist am Sonntag 89-jährig gestorben. Die Ordensgemeinschaften Österreich würdigten den bekannten Ordensmann am Montag als "Visionär und Netzwerker der Orden" sowie "engagierten Seelsorger, Mann mit Weitblick, Impulsgeber, Motor, Motivator und Weichensteller". Ordenskonferenz-Vorsitzender Erzabt Korbinian Birnbacher bezeichnete Gregotsch, der auch Träger des "Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich" war, in einer Aussendung als "einen der ganz Großen". Pater Gregotsch werde "als Mensch, als Ordensmann und Ratgeber sehr fehlen", so Birnbacher.
Für Dariusz Schutzki, Bischofsvikar Wien- Stadt, war Gregotsch ein großartiger Mitbruder, ein Visionär und ein Ordensmann mit Weitblick und Geist. „Es verbindet mich mit ihm seine Wertschätzung und Klarheit in der Zusammenarbeit des Ordens der Kamillianer und als Generalsekretär der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften. Er war für mich ein Freund und Weggefährte auch in der Spitalseelsorge. Ich bin Gott dankbar für sein Charisma und sein Wirken nicht nur in Wien.", so Schutzki in einer ersten Stellungnahme.
P. Gregotsch habe in seiner "langen und erfolgreichen Zeit als Generalsekretär der Superiorenkonferenz das Zusammenwachsen und den sicheren Bestand der unterschiedlichen Ordensgemeinschaften stets gefördert", betonte Erzabt Birnbacher. Bis zuletzt habe er ihn in den unterschiedlichsten Anliegen zu um Rat fragen können und umgehend "Antworten, die von hoher Kompetenz, Augenmaß und Weitsicht geprägt waren", erhalten.
Gregotsch wurde 1933 in St. Johann/Westungarn geboren. 1950 trat er direkt nach der Matura dem Orden der Kamillianer bei und studierte Philosophie und Theologie an den Ordenshochschulen in Kramsach/Tirol und Münster/Westfalen. 1957 wurde er in Eisenstadt zum Priester geweiht. Es folgte das Pastoralstudium an der Universität Wien, dann das Studium der Ordenstheologie an der Lateranuniversität in Rom.
Innerhalb des Kamillianerordens übernahm P. Gregotsch in den folgenden Jahrzehnten zahlreiche Leitungsfunktionen. 1968 wurde er für sechs Jahre zum Provinzial der Kamillianer Österreichs berufen, ein Amt, in das er später noch zweimal gewählt wurde und das er insgesamt 31 Jahre ausübte.
Von 1972 bis 2002 war Gregotsch zudem im Generalsekretariat der Superiorenkonferenz tätig, 23 Jahre davon als Generalsekretär. In dieser Zeit setzte er sich für zahlreiche Initiativen ein, u.a. der Ausbau des Generalsekretariats zu einer umfassenden Servicestelle für die Ordensgemeinschaften, die Errichtung der Referate und Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Superiorenkonferenz oder die Einführung der jährlichen Herbsttagung der österreichischen Orden. Gregotsch Einsatz galt auch der 1993 erfolgten Gründung der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs, deren Vorstandsvorsitzender er von 1995 bis 2009 war sowie der Mitbegründung der Union der Superiorenkonferenzen Europas, deren Generalsekretär er von 1982 bis 1989 war.
Besonderes Engagement hegte Gregotsch zeitlebens für Ordenskrankenhäuser und Pflegeheime. So trug er dazu bei, das Profil der Ordenskrankenhäuser und der konfessionellen Alten- und Pflegeheime zu schärfen und ihnen in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. 1978 wurde die Arbeitsgemeinschaft der konfessionellen Krankenanstalten Österreichs gegründet, der P. Gregotsch jahrzehntelang als Leiter vorstand.