+ Archimandrit, Abt Michael Karl Prohazka OPraem
29. Juli 1956 - 28.Juli 2023
Αἰωνία σου ἡ μνήμη
+ Archimandrit, Abt Michael Karl Prohazka OPraem
29. Juli 1956 - 28.Juli 2023
Αἰωνία σου ἡ μνήμη
Der über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Geistliche war jahrzehntzelang im ökumenischen Dialog zwischen Ost- und Westkirche engagiert. Er starb kurz vor Vollendung seines 67.Lebensjahres.
In den frühen Morgenstunden des 28. Juli 2023 verstarb in Wien der frühere Abt des Stiftes Geras, Archimandrit Michael Prohazka, nach längerer schwerer Krankheit. Das gab das Waldviertler Prämonstratenserstift heute Vormittag auf seiner Website bekannt. Er starb am Vortag seines 67. Geburtstag.
Am Samstag, den 12. August 2023, findet um 11 Uhr das Requiem in der Stiftsbasilika Geras statt, gefolgt von der Beisetzung am Konventfriedhof.
Kardinal Schönborn steht als Ordinarius der katholischen Ostkirchen in Östereich am 22. August 2023 um 18.00 Uhr im Stephansdom einer Göttlichen Liturgie mit Totengedenken (Panychida bzw. Parastasis) in deutscher Sprache vor.
Am 29. Juli 1956 in Wien geboren, studierte Prohazka Philosophie und Theologie in Wien, Freiburg und Rom, bevor er 1979 in das Prämonstratenser-Chorherrenstift Geras eintrat.
Nach verschiedenen Aufgaben in Pfarren des Stiftes und im Stift selbst übernahm er im Jahr 2004 die Position eines Vizerektors am Collegium Orientale in Eichstätt. 2005 kehrte er nach Geras zurück und wurde dort zum Prior ernannt. Von 2007 bis 2018 wirkte er schließlich als der 57. Abt des Stiftes. Später fungierte er bis Ende August 2022 erneut als Vizerektor des Collegiums Orientale. Im November 2022 wurde Prohazka zum neuen Nationalsekretär des "Andreas-Petrus-Werks" berufen.
Besonders bekannt war Prohazka als profunder Kenner der byzantinischen Liturgie und als ein Brückenbauer zwischen den Kirchen in Ost und West. Als Priester des lateinischen und des byzantinischen Ritus verkörperte er eine Verbindung der beiden Traditionen. Im Jahr 2012 wurde er von Patriarch Gregor III. Laham zum Archimandriten ernannt.
Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner würdigte den Verstorbenen als einen "großen Mitarbeiter in der Ökumene", der nicht nur für das Andreas-Petrus-Werk, sondern auch für die Kirche in Österreich und darüber hinaus von großer Bedeutung war. Obwohl er sein letztes Amt als Nationalsekretär bereits von schwerer Krankheit gezeichnet antrat, strahlte Prohazka laut Lackner "Hoffnung und Zuversicht" aus. Lackner betonte, dass Prohazka 40 Jahre lang als Priester den Menschen gedient habe und seine Aufgabe nicht als Karriereleiter, sondern als Erfüllung sah. Als Abt des Prämonstratenser-Chorherrenstifts in Geras habe er seinen Dienst im Geiste des Dienens ausgeübt und sich dann am Collegium Orientale in Eichstätt der Ökumene gewidmet.
Prohazka wurde auch von der Stiftung Pro Oriente gewürdigt, bei der er bis zuletzt im Vorstand tätig war. Pro Oriente-Präsident Alfons Kloss beschrieb ihn als einen geschätzten Experten des christlichen Ostens und einen besonders offenen, liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen, der in der Arbeit der Stiftung sehr vermisst werden wird.
Mit dem Tod von Archimandrit Michael Prohazka verliert die Kirche in Österreich und darüber hinaus einen herausragenden Brückenbauer zwischen den Konfessionen.
Ort und Zeitpunkt der Verabschiedung werden zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.