Religionspädagoge und Erwachsenenbildner mit 76 Jahren überraschend verstorben.
Der Theologe, Religionspädagoge und Erwachsenenbildner Karl Richard Essmann ist am Dienstag überraschend im Alter von 76 Jahren verstorben. Er hat über Jahrzehnte die kirchliche Bildungslandschaft in der Erzdiözese Wien und darüber hinaus mitgeprägt. Essmann war u.a. Abteilungsleiter am früheren Religionspädagogischen Institut der Erzdiözese Wien (RPI) und Vortragender an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien-Krems. Zudem war er in ganz Österreich und darüber hinaus als Vortragender zu den verschiedensten kirchlichen bzw. religiösen Themen gefragt.
Durch Karl Essmann habe das RPI die Dimension der Ökumene und des interreligiösen Dialoges für die religionspädagogische Fortbildung stärker wahrgenommen, würdigte etwa der ehemalige RPI-Direktor Johann Hisch den Verstorbenen. Essmann habe durch seine vielfältigen Kontakte die traditionelle Ökumenische Jännertagung entwickelt. "Darin kamen alle Repräsentanten der österreichischen Ökumene und Religionen zu Wort. Dies hatte daher auch im Religionsunterricht an der Schule weitreichende Folgen."
Viele Personen auch außerhalb des Religionsunterrichts habe Essmann durch seine Vorträge begeistert. Seine Themen über "Gott und die Welt" hätten durch seine Art der Vermittlung im wahrsten Sinn des Wortes lebendige Gestalt bekommen, so Hisch.
Die Bibel und ihre Geschichten waren ein Hauptthema, mit dem Essmann viele Menschen begeisterte, würdigte Georg Radlmair, Direktor des Katholischen Bildungswerkes der Erzdiözese Wien, den Verstorbenen: "Humorvoll und zugleich von großer Ernsthaftigkeit geprägt, brachte er die Geschichten aus der Bibel dem Verständnis der Menschen nahe und immer wieder gelang es ihm dank seines großen Wissens und seiner pädagogischen Fähigkeiten, seine Zuhörer zu fesseln."
Waren es in seinem Lehrerdasein zunächst Schüler, dann in seiner Tätigkeit als Lehrer an der KPH Studenten, so waren es nach seiner Pensionierung Menschen in der Erwachsenenbildung, "die begeistert seinen Worten folgten". Nicht selten hätten Interessierte weite Wege in Kauf genommen, um Essmann zu hören, so Radlmair: "Die Erwachsenenbildung in Österreich verliert einen freundlichen, kompetenten und großen Referenten, der Menschen für theologische und viele andere Themen begeistern konnte."