KR Karl Obermayer, langjähriger Pfarrer von St. Josef zu Margareten, ist am 30. November 2024 verstorben.
Karl Obermayer wurde amn 26. Februar 1939 in Wien geboren und trat früh in den Dienst der Kirche. Im Februar 1962 empfing er im Alter von 23 Jahren die Diakonenweihe, und bereits am 29. Juni desselben Jahres wurde er in St. Stephan zum Priester geweiht. Er war zunächst Kaplan in Gloggnitz, dann in St. Othmar unter den Weißgerbern, in Penzing und St. Florian- Wieden. Von 1967 bis 1972 war er Diözesanseelsorger der Katholischen Jungschar und von 1975 bis 1992 Leiter des Zweiten Bildungsweges für Pastoralassistent:innen.
Von 1979 bis zu seiner Pensionierung 2005 prägte er als Pfarrer und zuletzt als Moderator von St. Josef zu Margareten das Leben seiner Gemeinde. Doch seine spirituelle Reise führte ihn weit über die traditionellen Grenzen der katholischen Kirche hinaus. Sein Interesse am Zen begann in den 1960er Jahren, inspiriert von Pater Enomiya-Lassalle SJ, einem Jesuiten und Pionier im Dialog zwischen Christentum und Zen-Buddhismus. Auf dessen Empfehlung hin begann Obermayer, Zen intensiv zu praktizieren, und führte 1973 die ersten Einführungen in Zen für Interessierte in Wien durch. Bis vor wenigen Jahren hielt er regelmäßig Kurse und leitete das Zendo.
Obermayer beschrieb seinen Zen-Weg als eine Bereicherung seines priesterlichen Dienstes. Sein erster Lehrer, Enomiya-Lassalle, öffnete ihm die Welt der Soto-Schule. Für Obermayer war die Integration von Zen und christlicher Spiritualität nie ein Widerspruch, sondern eine Vertiefung seiner Berufung.
„Im Zen finde ich die Stille und Klarheit, die es mir ermöglichen, das Evangelium mit einem neuen Bewusstsein zu leben“, sagte er. Diese Sichtweise inspirierte nicht nur die Zen-Gemeinschaft in Wien, sondern auch viele Christen, die über seinen Dialog mit östlichen Traditionen einen neuen Zugang zu ihrem Glauben fanden.
Neben seinem Engagement im Zen war Karl Obermayer für seine seelsorgerische Arbeit bekannt. Als Pfarrer von St. Josef zu Margareten setzte er sich für soziale Integration und die Glaubensstärkung in seiner Gemeinde ein. Er war für viele ein Zuhörer, Mentor und Wegbegleiter. Seinen Lebensabend verbrachte er bei der Caritas Socialis in der Pramergasse in Wien-Rossau.
Pfarrer Obermayer wird am Montag, den 16. Dezember 2024, um 14 Uhr auf dem
Friedhof Groß-Jedlersdorf (1210 Wien, Strebersdorfer Str. 4) beigesetzt.
Die Seelenemesse wird anschließend in der Groß-Jedlersdorfer Kirche (1210 Wien, Amtsstraße 21-25) gefeiert.
Eine weiter Gedenkmesse wird am Samstag, den 21. Dezember 2024, um 18 Uhr, in der Pfarre St. Josef zu Margareten, 1050 Wien, Ramperstorffergasse 65 gefeiert.