† 29. Jänner 2015
Kolping Österreich
Prof. KR Ludwig Zack, Ehrenpräses des Österr. Kolpingwerkes, ist am 29. Jänner, kurz nach seinem 81. Geburtstag, nach kurzer, schwerer Krankheit, gestorben – das Begräbnis findet am Mo., 9. Februar, nach dem Requiem um 13.30 Uhr in der „Dr.-Karl-Lueger-Gedächtniskirche“ am Wiener Zentralfriedhof statt.
„Die Menschen müssen etwas davon haben, das es uns gibt.“ – Mit diesem Satz hatte Ludwig Zack, als Bundespräses in den Jahren 1969 bis 2006 Gesamtverantwortlicher für Kolping Österreich, das Ziel seiner Tätigkeit einmal auf den Punkt gebracht. Als Vorbild stand ihm stets der Barmherzige Samariter aus der Bibel vor Augen: „Der hat nicht die Rettung gerufen, der hat selbst zugepackt.“
An Tatkraft hat es ihm nie gefehlt: In seiner Ära schaffte Kolping Österreich den Sprung vom Handwerker- und Gesellenverein zum modernen christlichen Sozialverband. Im Zentrum seines Wirkens stand der Einsatz für junge Menschen, die im Zuge ihrer Ausbildung Wohnmöglichkeit und wertorientierte Begleitung benötigen, sowie die Sorge um Menschen, die an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden.
Zahlreiche Projekte wurden unter seiner Ägide verwirklicht: Die Errichtung und Sanierung von Kolpinghäusern für Lehrlinge, SchülerInnen, StudentInnen, Berufstätige sowie die Schaffung von Häusern und Einrichtungen u.a. für Menschen mit Behinderungen, Frauen und Kinder in Not, Menschen in extremen Lebenssituationen und ältere und pflegebedürftige Menschen.
Dafür ist er mehrfach gewürdigt und ausgezeichnet worden: u.a. mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich, der Länder Niederösterreich, Salzburg, Wien und Südtirol sowie zuletzt mit dem Österr. Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst.
Bevor Kolping seine Heimat wurde, war Ludwig Zack, 1934 in Ebersbrunn (NÖ) geboren und 1959 durch Franz Kardinal König zum Priester geweiht, in der Pfarrseelsorge tätig gewesen: Zunächst am Rande von Wiener Neustadt, wo er sich in der kath. Arbeiterbewegung engagierte, dann in Lichtental in Wien 9. Ebenso arbeitete er als Religionslehrer – was er auch als Bundespräses lange Zeit beibehielt, um die „Bodenhaftung“ und die für ihn typische Beweglichkeit zu erhalten.