Hofrätin Dr. Rosa Mauser
† 22. April 2016
Professjubilarin der Kongregation der
Schwestern vom Göttlichen Erlöser
Sr. Castula wurde am 14. Juni 1921 in Pillichsdorf, Niederösterreich, geboren. Am 9. Mai 1938 trat sie in Wien in unsere Kongregation ein; am 26. April 1941 weihte sie dem Herrn ihr Leben in der Ordensprofess.
Nach der religiösen Ausbildung im Postulat und Noviziat kam sie in das Krankenhaus Baden bei Wien (nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich war Ordensleuten keinerlei pädagogische Tätigkeit erlaubt).
Mit Freude und Liebe widmete sie sich dem Dienst an den Kranken, bis sie 1945 an Typhus erkrankte. Kurz darauf erlitt sie einen lebensgefährlichen Blinddarmdurchbruch, der ein schweres Herzleiden zur Folge hatte.
Nach einem langen Aufenthalt im Krankenhaus Dornbach und auf der Krankenstation in Gablitz – St. Barbara erholte sie sich allmählich soweit, dass sie 1947 im damaligen Mutterhaus Wien – Kaiserstraße die Ausbildung zur Lehrerin beginnen konnte.
Nach dem Abschluss (1952) unterrichtete sie am jetzigen Bildungszentrum Mater Salvatoris (Kenyongasse) zunächst an der Hauptschule. Ab 1958 studierte sie zusätzlich Deutsch und Geschichte an der Universität Wien, von 1960 bis 1971 war sie Lehrerin am Gymnasium, dann wurde sie mit der Direktion der Bildungsanstalten für Kindergärtnerinnen und Arbeitslehrerinnen (bis 1976) sowie des Gymnasiums betraut; diesen Schulzweig leitete sie bis zu ihrer Pensionierung Ende 1986.
Während der nächsten Jahre war sie noch für das Halbinternat verantwortlich. Wohl spürte sie immer die Folgen ihrer geschwächten Gesundheit; das hinderte sie jedoch nicht, ihre vielseitigen Fähigkeiten großzügig einzusetzen und voll und ganz für die Menschen da zu sein: für Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte, Mitarbeiter in verschiedenen Diensten, Vertreter von Behörden und Mitschwestern… Ihr Verständnis und ihre Menschlichkeit, verbunden mit originellem Humor, waren wohltuend, ermutigend, ließen Vertrauen wachsen.
Ab 1968 waren ihr auch verschiedene Dienste in der Kongregation anvertraut: als Generalassistentin (bis 1986) arbeitete sie maßgeblich an der Neufassung der Konstitutionen nach dem 2. Vatikanischen Konzil mit.
Von 1980 – 1993 gestaltete sie als Generalsekretärin und diskrete, immer dienstbereite und sehr erfahrene Stütze der Generaloberin den Weg zur Vereinigung mit dem ursprünglichen Mutterhaus wesentlich mit.
Im November 2002 übersiedelte sie nach Gablitz – St. Barbara. Ihre Kräfte waren völlig verbraucht. In den letzten Jahren war sie ganz auf Pflege angewiesen und konnte sich in keiner Weise mehr äußern.
Am Tag vor der Feier ihres 75jährigen Professjubiläums rief sie der Herr aus ihrer Einsamkeit zum Fest ohne Ende.