Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.
✝ 1.3.2018
Congregatio Missionalis Servarum Spiritus Sancti
Dienerinnen des Heiligen Geistes
(Steyler Missionsschwestern)
Sr. Antoina hat uns ihren Nachruf fast zur Gänze vorbereitet.
„Ich wuchs in einer tiefgläubigen und kinderreichen Familie auf – sie war das Neunte von zwölf Kindern. - Das Gebet und der Kirchgang waren eine
Selbstverständlichkeit.
Leider starb unsere Mutter sehr früh; der jüngste Bruder war erst vier Jahre alt,
doch der Vater sorgte gut für uns. Es war ihm ein Anliegen, uns Mädchen zu guten Hausfrauen heranzubilden. Zum Jahreswechsel schrieb er uns Kindern einen Brief mit Dank und guten Ermahnungen. Die Brüder mussten in den Krieg; Gott sei Dank kamen sie alle zurück. Ich half zunächst am elterlichen Hof und später am Hof meines Bruders.
Die Zeitschrift „Stadt Gottes“ und ein Missionsvortrag weckten in mir den
Wunsch, Missionsschwester zu werden. Ich bat um Aufnahme und trat in Reinegg ein. Erst nach meiner ewigen Profess offenbarte mir mein Vater, es sei sein stiller Wunsch gewesen, dass eines seiner Kinder den Priester- oder Ordensstand erwählen möge. In diesem Sinne machte er eine Wallfahrt nach Lourdes. Sein Wunsch ging in Erfüllung.
Da ich für praktische Arbeiten besser geeignet war als für das Studium, absolvierte ich in Steyl die Haushaltungsschule.“
Ihre praktischen Fähigkeiten setzte Sr. Antoina dann selbstlos und
verantwortungsvoll in verschiedenen Gemeinschaften und verschiedenen
hauswirtschaftlichen Bereichen ein. Nach den ersten Gelübden arbeitete sie zwei Jahre in Reinegg in Wäscherei und Hauspflege.
Danach war sie zwei Jahre im Orthopädischen Spital, wo sie den Auftrag hatte, Mädchen für die Hauspflege anzulernen. Von 1967 bis 1994 war sie in drei verschiedenen Gemeinschaften in Südtirol: zuerst ein Jahr als Pförtnerin in Reinegg, danach vier Jahre in Wäscherei und Nähzimmer im Bildungshaus Sarns bei Brixen und dann 22 Jahre als Schulwartin in unserer Fachschule in Pairdorf bei Brixen.
Im September 1994 kam sie nach St. Gabriel, wo sie vor allem die Kirche mit
viel Liebe und Sorgfalt betreute und schmückte. Ein große Freude war für sie der direkte missionarische Einsatz beim Besuchsdienst im Pflegeheim.
Kurz vor ihrem 80. Geburtstag kam sie nach St. Koloman, wo sie vor allem im
Nähzimmer noch ihre Dienste zur Verfügung stellte. Außerdem half sie mit
besonderer Liebe beim Kommuniondienst auf der Pflegeabteilung.
Was uns von ihr auch in Erinnerung bleiben wird ist ihr Humor. Mit ihren Witzen hat sie gerne die Mitschwestern erheitert und die Atmosphäre aufgelockert.
Da in den letzten Jahren die körperliche Schwäche mehr und mehr zunahm,
übersiedelte sie 2016 ins Betreute Wohnen. Die letzte Wegstrecke, seitdem sie ihre Diagnose erfahren hatte, war sehr kurz und intensiv. Wir bewunderten dabei ihre Entschiedenheit, die Situation anzunehmen und sich auf den Heimgang
vorzubereiten.
Eine ihrer Aussage in den letzten Tagen war: „Von der ersten Profess bis zum heutigen Tag habe ich keine Abstriche gemacht von der ersten Liebe.“
Aus ihren Aufzeichnungen:
Der uns geführt hat durch Tage des Leidens zur österlichen Freude -
Er geleite uns alle Tage des Lebens, bis jene Freude anbricht,
die niemals endet.
Aus der Osterliturgie