Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.
Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Lass sie ruhen in Frieden. Amen.
✝ 11. Februar 2019
Societas Verbi Divini - Gesellschaft des göttlichen Wortes
(Steyler Missionare)
Leopold Vonwald stammt aus Zell, Gemeinde Wald, bei St. Pölten, und ist am 5. Juli 1933 in eine Bauernfamilie hineingeboren, deren Leben von einem tiefen Glauben und Gottvertrauen geprägt war. Er war das vierte von sechs Kindern und hatte drei Brüder und zwei Schwestern.
Nach der Pflichtschule half er den Eltern in der Landwirtschaft und besuchte die zweijährige Landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Phyra, nahe seinem Heimatort. Seine besondere Vorliebe galt der Bienenzucht.
Er war seiner Pfarrgemeinde durch den regelmäßigen Besuch des Gottesdienstes, den Dienst als Lektor und die Betreuung der Jungschar sehr verbunden. Das war der Nährboden, auf dem sein Wunsch, Ordensmann und Missionar zu werden, gewachsen ist.
Inzwischen 21 Jahre alt - bat er 1954 im Missionshaus St. Gabriel um Aufnahme in das Brüderpostulat, das er im November begann. Am 1. Mai 1955 kam er ins Noviziat, nahm den Ordensnamen Gerhard an und legte zwei Jahre später die ersten und 1963 die Ewigen Gelübde ab.
Während dieser Jahre machte er eine dreijährige Ausbildung als Buchbinder und
bestand 1958 mit ausgezeichnetem Erfolg die Gesellenprüfung. Er arbeitete noch ein weiteres Jahr in dieser Sparte, wechselte aber dann 1960 in die Bäckerei von St. Gabriel und begann dort ebenfalls eine dreijährige Lehrzeit, die er erfolgreich mit der Gesellenprüfung als Bäcker abschloss.
1964 baten ihn die Oberen, die Bäckerei im Missionshaus St. Rupert zu übernehmen, wo er fünf Jahre hauptamtlich arbeitete. Ab 1971 übernahm er die Aufgabe des Sakristans und des Haus-Chauffeurs und war einige Jahre Mitglied des Hausrates.
Da seine Kräfte mit den Jahren abzunehmen begannen, entschied er sich 2013 nach St. Gabriel in den Ruhestand zu gehen. Nachdem er einige Zeit in der Hausgemeinschaft mitgelebt hatte, wurde es notwendig, dass er in das „Freinademetzheim“, unserer Abteilung für die älteren Mitbrüder, übersiedelte.
Dort betreuten ihn Mitbrüder, die Schwestern SSpS und das Pflegepersonal aufmerksam und liebevoll. Sein „Lehrling“ und Kollege im Bäckerberuf,
Br. Fritz Karrer, nahm sich seiner in besonderer Weise an und machte bis zuletzt noch täglich eine Runde mit ihm an der frischen Luft.
Br. Gerhard war ein stiller und zurückhaltender Mensch, verlässlich und pflichtbewusst, hilfsbereit und dankbar. Sein Sinn für Humor und feine Ironie war erfrischend und hat ihn auch in den Beschwerden des Alters nicht verlassen, vielmehr hat er ihm geholfen, diese mit Geduld zu ertragen.
Er war gerne in Gemeinschaft und hat manchmal besorgt gefragt: „Wo sind denn die Mitbrüder heute?“ Er hat aus der Tiefe des Gebetes und der Verbundenheit mit Gott gelebt.
Mit seinem Beispiel eines in Gott ruhenden Menschen wird er als Missionar bei uns bleiben, bei seinen Mitbrüdern, seinen Familienangehörigen und bei allen, die ihn kannten und schätzten.
Still, wie er gelebt hat, ist Br. Gerhard in den Abendstunden des 11. Februar in St. Gabriel zu seinem Schöpfer heimgegangen.