Herr, gib ihm die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihm.
Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.
✝ 10. Juni 2019
Societas Verbi Divini - Gesellschaft des göttlichen Wortes
(Steyler Missionare)
Br. Hermann wurde am 27. Februar 1940 in Schlierbach, Oberösterreich, geboren. Er hatte einen jüngeren Bruder. Sein Vater verstarb 1945 in russischer Kriegsgefangenschaft und seine Mutter blieb danach Witwe.
Nach der Volkschule fand Hermann Arbeit in der Landwirtschaft, erst im Zisterzienser-Stift Schlierbach und danach bei einem Bauern in Hainfeld.
Schon von früh an trug er sich mit dem Gedanken, ins Kloster zu gehen. Nach elf Jahren Arbeit in der Landwirtschaft gab ihm eine Notiz in der Kirchenzeitung den Anstoß, in das Missionshaus St. Gabriel zu kommen. So trat er 1965 - inzwischen 25-jährig - als Bruder-Postulant ein und machte danach das Noviziat.
1968 legte er die ersten und 1972 die Ewigen Gelübde ab. Während dieser Zeit arbeitete er in der Landwirtschaft und Gärtnerei, aber auch in der Bäckerei und in der Reinigung des Hauses. In all diesen Tätigkeiten schätzten ihn die Vorgesetzten und die Mitbrüder als verlässlichen und fleißigen Mitarbeiter und geselligen und ruhigen Kameraden.
1971 übernahm er die Aufgabe eines „Reisebruders“, dessen Verantwortung es war, für unsere Zeitschriften in Oberösterreich zu werben und deren Verteiler und Abonnenten zu besuchen und zu betreuen. Nach einem Jahrzehnt in diesem „Außendienst“ beriefen ihn die Oberen nach St. Gabriel zurück.
So half er seit 1982 an der Pforte des Missionshauses mit und betreute die Besucher und Anrufer am Telefon mit großer Liebenswürdigkeit und Geduld. Was ihm dabei besonders schwer fiel, war, dass er nicht alle Anliegen von manchen Bittstellern erfüllen konnte.
So griff er manchmal zur Selbsthilfe, indem er einem Obdachlosen für die Nacht „illegal“ Quartier gab. Selbst mit fortschreitendem Alter und trotz gesundheitlicher Beschwerden war er stets bereit, an der Pforte präsent zu sein und seinen Dienst treu zu erfüllen.
Mitte März musste er sich überraschend einer Notoperation unterziehen. Wegen seines allgemein schwachen Zustandes und einer schweren Lungenentzündung war es notwendig, ihn in den Tiefschlaf zu versetzen. Er verbrachte über zwei Monate auf der Intensivstation in Baden. Manche betrachteten es als ein Wunder, als er vor einer Woche aufgrund der guten ärztlichen Betreuung
wieder nach St. Gabriel zurückkehren konnte.
Er kam aber zum Abschied zurück und zum Aufbruch zum Vater. Am frühen Nachmittag des Pfingstmontags gab er den Lebensatem, den ihm sein Schöpfer eingehaucht hatte, an Ihn zurück.
Vielleicht haben ihn manchmal tief im Herzen Zweifel und Skrupel geplagt, ob er denn den Ansprüchen seiner Berufung genüge. Wir, die wir ihn gekannt haben, sehen in ihm ein Vorbild des Glaubens an Gott und der Liebe zu den Mitmenschen.
Er wird uns und unseren Besuchern an der Pforte fehlen. Um ihn trauern sein Neffe Helmut und weitere Angehörige, seine Mitbrüder und alle, die ihn wirklich gekannt haben.