Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
✝ 14. August 2019
Kreuzschwester
Sr. Ehrentraud wurde als zweites Kind den Eltern Michael und Franziska Riener geschenkt. Ihr Bruder war um sechs Jahre älter. Franziska war noch keine zwei Jahre alt, als der Vater an Lungenentzündung verstarb. Die Mutter heiratete erneut und die Familie fand in Wolfsbach eine neue Heimat. Mit sieben Jahren begann für Franziska die Schulzeit.
Nach Abschluss der Pflichtschule wollte das Mädchen nähen lernen. Doch dieser Wunsch ging nicht Erfüllung; denn sie wurde daheim benötigt. So war sie bis zum 20-sten Lebensjahr die Stütze ihrer Mutter. Wegen einer Erkrankung kam Franziska für einige Monate ins Spital Amstetten, wo sie die Kreuzschwestern kennenlernte.
Nach dem Tod ihrer Mutter blieb Franziska noch zwei Jahre am elterlichen Hof. 1947 bat sie schließlich um Aufnahme bei den Kreuzschwestern in Laxenburg.
Mit 29 Jahren legte Franziska als Sr. Ehrentraud die erste heilige Profess ab.
Ihrer Begabung entsprechend erhielt sie die Ausbildung zur Arbeitslehrerin. Nach einem kurzen Praktikum im Krankenhaus Mistelbach kam die junge Schwester nach Wien, Breitensee, wo die Kreuzschwestern einen Kindergarten, ein Internat und Halbinternat führten. Ihr wurden die Kinder im Internat bzw. Halbinternat anvertraut, denen sie eine gute Erzieherin und mütterliche Begleiterin war.
In den ersten Ordensjahren blieb Sr. Ehrentraud von Krankheit nicht verschont. Doch sie ertrug tapfer all die Leiden, denn die Freude an ihrer Arbeit und das Beheimatet Sein im Josefinum gaben ihr stets Halt.
35 Jahre wirkte Sr. Ehrentraud in Breitensee und war von der Bevölkerung sehr geschätzt.
Noch gerne erzählte sie im Alter von der Zeit in Breitensee. Sie erinnerte sich auch an die Not der ersten Jahre, nachdem das Haus 1950 den Kreuzschwestern zurückgegeben worden war. Die Schwestern waren damals sehr arm und mussten sich mit dem nötigsten zufrieden geben. „Wir waren arm, aber zufrieden und hielten zusammen.“, berichtete Sr. Ehrentraud in ihren Erzählungen über diese Zeit.
Sr. Ehrentraud war auch eine große Marienverehrerin. Immer wieder war das Rosenkranzgebet und das Vertrauen zur Muttergottes ihre Stütze.
64-jährig kam Sr. Ehrentraud schliesslich zurück nach Laxenburg, wo sie noch viele Jahre bei der Rezeption im Haus Elisabeth tätig war. Gerne versah sie diesen Dienst, sie war sehr kontaktfreudig und sprach immer wieder gerne mit Bewohnern, Besuchern und Mitarbeitern. Mit Freude fertigte sie Handarbeiten an und hatte Interesse an Dekorationen für die verschiedenen Feste.
Mit der stationären Aufnahme in den Wohnbereich St. Joseph engte sich der Horizont für Sr. Ehrentraud erheblich ein, darum freute sie sich herzlich über jeden Krankenbesuch.
Am Vorabend des großen Festes „Aufnahme Mariens in den Himmel“ wurde sie in die ewige Heimat aufgenommen.