Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
✝ 6. Oktober 2019
Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe
Geboren am 19. 8. 1937
Aufnahme ins Noviziat am 28. 8. 1956
Erste Profess am 28. 8. 1958
Ewige Gelübde am 28. 8. 1963
Verstorben am 6. Oktober 2019
Als die kleine Marianne am 19. August 1937 als erstes Kind ihrer Eltern geboren wurde, war das keineswegs ein Tag des Jubels für die kleine Familie. Die Mutter des kleinen Mädchens starb bald nach der Geburt.
Zum Glück waren Tanten da, die dem hilflosen verwitweten Vater zur Seite standen und sich des neugeborenen Töchterchens herzlich annahmen. Zeitlebens blieb sie Tante Anne und der Lieblingstante Maria verbunden.
Auch in die Familie, die der Vater in seiner zweiten Ehe gründete, war sie eng eingebunden und die Beziehung zu den Halbgeschwistern war noch im hohen Alter lebendig und herzlich.
In der katholischen Gemeinde in Essen, in der sie aufwuchs, fühlte sie sich angenommen und gut aufgehoben. Ihre Tante Maria versah dort den Dienst der Pfarrhaushälterin. Pastor Kappert half dem heranwachsenden Mädchen durch die Wirren des Erwachsenwerdens und der Berufsfindung.
Und dann war da das Kloster der Töchter der göttlichen Liebe, ein Brennpunkt in der Pfarre, und unter den Schwestern besonders Sr. M. Amata Kandl, die spätere erste Provinzoberin der neu gegründeten Österreichischen Provinz, die der jungen Frau auf ihre Bitte hin zur Aufnahme in die Kongregation der Töchter der göttlichen Liebe verhalf.
Mit ihr kam damals Sr. M. Fidelia Jäger, die der jungen Postulantin, Novizin, Junioristin getreulich über so manche Klippe im Alltag und der schulischen Weiterbildung hinweghalf.
Das Leben war nicht immer leicht für die junge Marianne, die am 28. August 1956, neunzehnjährig, mit dem Ordensnamen Ida in Wien ins Noviziat aufgenommen wurde. Sie traute sich nicht sehr viel zu, aber immer hatte sie den besten Willen. Die Österreicher waren ihr wohl manchmal sehr fremd, ihre Sprache unvertraut, wenn auch verständlich. In der großen Jahrgangsgruppe, - 9 Novizinnen waren eingekleidet worden,- war sie die Jüngste, das Kind. Noch im hohen Alter behielt sie ihre helle Kinderstimme.
Im Noviziat schon war sie als Kindergartenhelferin tätig, immer freundlich und hilfsbereit, beliebt bei den Kleinen, geschätzt von den Eltern, umsichtig, fürsorglich, geduldig. So sollte es ein ganzes Berufsleben lang bleiben.
Dann ging es für 2 Jahre nach Edling, den Geburtsort unserer Mutter Gründerin, der Dienerin Gottes Franziska Lechner. Von dort aus besuchte die junge Schwester ein Kindergartenseminar in München, zusammen mit Sr. Fidelia Jäger.
1959 trat die junge Kindergärtnerin ihren Dienst an, zunächst im Mutterhaus bis 1965, dann in Breitenfurt, in unserem damaligen Kloster Augustineum bis 1967, dann in Frankfurt und ab 1969 wieder für 2 Jahre in Wien und schließlich für 9 Jahre in Frohnleiten in der Steiermark.
Im Herz Maria Kloster in der Wiener Lacknergasse schließlich lebte sie ab 1980 für 37 Jahre, zunächst als Kindergärtnerin und ab 2004, dem Jahr ihrer Pensionierung, tat sie Dienst an der Schulpforte.
In ihren späteren Jahren fand sie das Gehen immer schwieriger, bis sie nur mehr am Arm einer Mitschwester wenige Schritte gehen konnte. Etwa zur gleichen Zeit begannen Merkfähigkeit und Erinnerungsvermögen deutlich nachzulassen.
Die liebevolle Betreuung in der Gemeinschaft des großen Schulbetriebes reichte nicht mehr aus. Sr. Ida brauchte die fachmännische Pflege, die dauernde Zuwendung und die Einrichtungen des Pflegeheims in St. Josef, Breitenfurt. Dort traf sie auch Sr. M. Fidelia Jäger wieder.
Nur ungern nahm sie zunächst die Expertise und den Einsatz der Krankenpflegerinnen an, aber mit zunehmender Bedürftigkeit immer dankbarer.
Zunächst konnte sie noch am gemeinsamen Gebet und Gottesdienst in der Kapelle teilnehmen und wurde zu den Mahlzeiten in die Hausgemeinschaft gebracht. Besuche aus der Gemeinschaft in im Herz Maria Kloster heiterten sie auf.
Ihren 80. Geburtstag feierte sie noch fröhlich mit Geschwistern und Verwandten. Aber bald verschlechterte sich ihr Zustand. Ein Jahr später saß sie im Rollstuhl und konnte sich den angereisten Gratulanten kaum mehr mit Worten mitteilen.
Sie empfing noch sehr bewusst und dankbar die Krankensalbung und solange sie schlucken konnte, also bis drei Tage vor ihrem Heimgang, die Eucharistie.
An ihrem letzten Lebenstag, ein Sonntag, kam großer Friede über sie. Sr. Ankica Juko, die treue Pflegerin, hatte die Nacht über an ihrem Bett gewacht und gebetet. Am Vormittag kamen die Schwestern der Gemeinschaft, um ihre letzten Lebensstunden betend zu begleiten.
Alle Symptome ihrer Krankheit waren abgeklungen. Sie atmete flach, aber ruhig. Auf Worte oder Berührung reagierte sie nicht mehr.
Während die Schwestern zum Mittagsgebet in die Kapelle gingen, blieben nur Sr. Ankica und Sr. Frida Neis bei der Sterbenden, deren Atem immer schwächer wurde, bis sie plötzlich mit drei tiefen Atemzügen ihr Leben aushauchte.
Gott nehme unsere liebe Mitschwester auf in seinen Frieden.
Wir betten sie am Mittwoch, dem 16. Oktober, auf dem Schwesternfriedhof in Breitenfurt zur ewigen Ruhe.