Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
Herr, gib ihr die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihr.
Lass sie ruhen in Frieden.
Amen.
✝ 3. Dezember 2019
Tochter der göttlichen Liebe
Sr. M. Barbara Schmid FDC
Geboren am 14. 12. 1929
Erste Profess am 15. 09. 1950
Ewige Gelübde am 28. 08. 1956
Heimgegangen am 3. Dezember 2019
Ihren Namenstag hat sie nicht mehr erlebt, auch nicht den 90. Geburtstag, für dessen Feier Oberin und Gemeinschaft des Herz Maria Klosters schon Pläne geschmiedet hatten.
Noch beim Schwesterntag im Mutterhaus, am 16. November, berichtete sie, dass es ihr eigentlich gut gehe. Sie könne sich noch ganz gut weitgehend selbst versorgen, sagte sie stolz. „Und was ich selber nicht mehr kann, das machen die Mitschwestern für mich und die machen das gern und gut! Ich bin ganz zufrieden.“
Dann ging alles sehr schnell.
Sr. Barbara war ein echtes Wiener Vorstadtkind, sie hatte das Herz am rechten Fleck und das Mundwerk auch, wie sie selbst gern von sich sagte, drittes Kind aus einer Reihe von 4 Geschwistern. Ihren Eltern war viel an ihrer Ausbildung gelegen und zu einer Zeit, als die Bildung der Mädchen oft hinter der der Söhne zurückstehen musste, wurde Elfriede nach der Grundschule in die dreijährige Hauswirtschaftsschule und dann noch in die einjährige Frauenschule mit einjährigem Kindergartenpraktikum geschickt.
Diese Berufsausbildung vervollständigte sie viel später, 1975, wieder in Wien, mit der Externistenprüfung für die professionelle Arbeit im Kindergarten. Dazwischen hatten sich Ordensformation und Jahre des Ordenslebens in England abgespielt.
Als die junge Wienerin 1947, also gerade mündig, beschloss, Gottes Ruf ins Kloster zu folgen, erhob die Familie, ganz besonders die Mutter, heftig und entschieden Einspruch. Ihr schien es unvorstellbar, die Tochter in die fremde Welt des Ordenslebens zu entlassen.
Ebenso entschieden wie die Tochter wusste, was sie wollte, wusste die Mutter, was sie nicht wollte. Sie tat also was sie konnte, um Elfriede am Eintritt ins Kloster zu hindern, bzw. sie von dort wieder herauszuholen. Dramatische Szenen spielten sich ab, heftige, tränenreiche Auseinandersetzungen an der Klosterpforte – alles aus Liebe, beiderseits.
So kam es, dass die damalige Generaloberin, die Britin Mutter Huberta Buchanan, die junge Ordenskandidatin in die eigene Heimat, also in die englische Provinz transferierte, wo die spätere Schwester Barbara, sehr gesellig und anschlussfreudig von Natur, bald eine neue Heimat fand. In einer Ära karger Vernetzung, langer Postwege, spärlicher und teurer Telefonverbindungen, lang vor e-Mail und Cyber, war es leichter, die Distanz zu entwickeln, die ein junger Mensch braucht, um erwachsen und unabhängig zu werden.
Sr. Barbara war gern in England. Sie war noch vor dem Noviziat längere Zeit in unserem damaligen Kloster Long Eaton zum Sprachstudium. Nach dem Noviziat lebte sie 3 Jahre in Swaffham, dann 8 Jahre in Chesterfield, in Schule und Internat tätig.
Von 1969 bis 1972 arbeitete sie in unserem Kindergarten in Frankfurt/Main, den damals sehr viele Kinder aus amerikanischen Soldatenfamilien besuchten.
1972 kehrte die Weitgereiste zurück in ihre Heimatstadt und arbeitete bis1980 im Halbinternat im Herz Maria Kloster.
Ab 1980 widmete sie sich, einträchtig zusammen mit Sr. M. Thekla Janu, den Kindern im Maria Lourdes Kloster in Wolkersdorf, der Betreuung der Lourdes Kirche und der Mitarbeit in der Pfarre. Sie kehrte nach der notwendig gewordenen Schließung dieses Hauses zurück ins Herz Maria Kloster, das ihr ein Heim für ihre alten Tage bot.
Bis in ihre letzte Lebenszeit war sie freundlich, aufgeschlossen, gesellig, vielseitig interessiert, besonders erfreut, wenn ihre alten Freunde aus England zu Besuch kamen, und immer noch fähig, sich in flüssigem Englisch zu verständigen. Sr. M. Francis Ridler, die sie als Internatszögling und Schülerin betreut hatte, erkundigte sich immer wieder nach ihr und Sr. M. Thomas More Prentice, mit der sie ihre jungen Jahre in Swaffham verbracht hatte, versäumte nie, sie zu besuchen, wenn sie in Wien war. Die provinzübergreifenden Beziehungen innerhalb einer internationalen Kongregation wie der unseren sind kostbar und aufbauend.
Gleichsam aus heiterem Himmel brach Schmerz und Bedrohung in das zufriedene Leben ein, das das Herz Maria Kloster der Seniorin hatte bieten können.
Am frühen Nachmittag des 28. November musste Sr. Barbara eilig ins Krankenhaus gebracht werden und wurde noch am späten Abend operiert. Nach der schweren Operation war sie nur kurz ansprechbar und lag dann bewusstlos da, reagierte auf die besuchenden Schwestern nicht mehr, auch nicht auf die Krankensalbung, und ging schließlich still heim zu ihrem Schöpfer, von dem die echten Wiener wie Sr. Barbara immer keck behaupten, dass er die Wiener besonders gerne hat.
Möge sie leben dürfen in Gottes Nähe!.