Pater Peter Lüftenegger Oblate des heiligen Franz von Sales,
verststarb am 7.April 2020, dem Dienstag der Karwoche.
Er stand im m 95. Lebensjahr und war innerlich auf das Abschiednehmen von dieser Welt eingestimmt. Geboren wurde er am 7. 12. 1925 in St. Michael im Lungau/Salzburg. Die Grund- und Hauptschule besuchte der Salzburger Wirtssohn in Oberweißburg und Tamsweg von 1933 bis 1941. Er selbst schrieb in seinem Buch „Ewiges Herz“ über seine Berufung: „Mit neunzehn kam ich 1945 am Fest Maria Geburt aus der russischen Kriegsgefangenschaft heim. Freiwillig war ich an die Front gegangen. Das zerschlagene Ideal von Führer und Reich fand ich in Jesus Christus. Er hat mich bis jetzt nicht enttäuscht. Er hat gehalten, was er versprach. Die großen Volksführer der Menschheit hielten nicht ihre Versprechen – sie waren nur Menschen. Nur der Gottmensch kann sein Versprechen halten. Die Weisheit des barmherzigen Herrn hat mich gefangen, … das erbarmende Herz des Erlösers im Evangelium hat mich für sich gewonnen.“ Während dieser Zeit der inneren Suche lernte P. Peter den Beruf des Grafikers in der Graphischen Lehranstalt Wien; Diplom 1950. Die Berufung zum Priester war ein langer Weg der inneren Suche. Von 1954 bis 1958 besuchte er die Spätberufenenschule Rosenberg am Kamp/NÖ. und das Aufbaugymnasium in Horn/NÖ. Begegnungen mit dem sudetendeutschen Flüchtling Bruder Gerhart Zettl und dem Franziskanerpater Petrus Pavlicek waren für P. Peters geistlichen Weg entscheidend. Seine tiefe Verehrung von der heiligen Mystikerin Theresia von Lisieux führte ihn zu Therese Neumann, der „Resl von Konnersreuth“, die ihm den Rat gab, in den Orden der Oblaten des hl. Franz von Sales einzutreten: „Die beiden haben denselben Geist.“ „Ihm, den ich liebe, soll mein Lächeln strahlen, auch wenn er, mich zu prüfen, sich verhüllt.“ (Hl. Theresia von Lisieux) „Sobald der Mensch ein wenig aufmerksam an Gott denkt, fühlt sein Herz eine gewisse beglückende Erregung, die Zeugnis gibt, dass Gott der Gott des menschlichen Herzens ist.“ (Hl. Franz von Sales)
1958 folgte die Matura und danach der Eintritt ins Noviziat der Sales-Oblaten in Eichstätt/Bayern. Philosophie und Theologie studierte P. Peter an der Hochschule Eichstätt. In dieser Zeit versprach er seine Erste Ordensprofess 1959 und die Ewigen Gelübde 1962. Fortan war P. Peter fest entschlossen auf seinem Weg hin zum Ordenspriester, Seelsorger und Katecheten. 1964 wurde er im Eichstätter Dom zum Diakon und 1965 zum Priester geweiht. Erste Seelsorgsstelle war die Wallfahrtskirche und Pfarre Pöstlingberg in Linz/OÖ. 1968 begann eine neue Ära im Leben des P. Peter: die des Journalisten. Für den Franz Sales Verlag suchte der Orden einen Schriftleiter und Redakteur der Zeitschrift „LICHT“ und so absolvierte P. Peter zwei Jahre lang die Journalistenschule Augsburg und Kempten, um anschließend dem „WORT“ der Verkündigung zu dienen. Im Franz Sales Verlag in Eichstätt war er von 1970 bis 1982 als Chefredakteur tätig, wobei ihm seine Ausbildung als Grafiker sehr dienlich war, vor allem für das „LICHT“ und den Ministrantenkalender. In dieser Zeit schrieb P. Peter auch sein Büchlein „Ewiges Herz“, das man als sein geistliches Testament bezeichnen könnte, denn der Inbegriff seiner Verkündigung war das HERZ, in dem sich Gott und Mensch vereinigen. Von 1983 bis 1989 war er Gefängnisseelsorger in der JVA Eichstätt, bis er schließlich als Spiritual der Schwestern vom göttlichen Erlöser in Gablitz bei Wien nach Österreich zurückkehrte. Seinen Lebensabend verbrachte P. Peter in der Pfarre Franz von Sales in Wien-Favoriten als Seelsorger. Erst im Frühjahr dieses Jahres zog er in das Alten- und Pflegeheim St. Carolus, in dem er sich gut umsorgt fühlte. P. Peter war ein lebensfroher und als Lungauer ein naturverbundener Mensch, der Freude an den Bergen und vor allem am Schifahren hatte. Sein Leben und seine Berufung zum Ordenspriester waren eins, seine Mission, die Menschen für das Herz Jesu zu gewinnen, war überall les- und hörbar, wo immer er sich zu Wort meldete. Viele Menschen betreute er in Einzelbegleitung, sein Herz war offen für Obdachlose und Arme. Sein gewinnendes Wesen verbreitete, wo er war, Gelassenheit und Glaubensfreude
Aufgrund der staatlichen und kirchlichen Verordnungen im Hinblick auf die Corona-Pandemie kann P. Peter in den nächsten Tagen nur im kleinsten Kreis der Mitbrüder im Ordensgrab auf dem Sieveringer Friedhof (Wien-Döbling) beigesetzt werden.
Den Gottesdienst für ihn wird zu einem späteren Zeitpunkt gefeiert.