Pater Franz Aregger 1940 - 2020
Pater Franz Aregger 1940 - 2020
Pater Franz Aregger, Oblate des heiligen Franz von Sales ist am 1. Oktober 2020 verstorben.
P. Franz hatte in den letzten Jahren gesundheitlich ein schweres Kreuz zu tragen. Schmerzen waren sein Alltag, dazu kamen immer mehr Probleme mit dem Herzen. „Ich bin müde“, so sagte er in den letzten Tagen, in denen er sich auf eine weitere Operation vorbereitend im Krankenhaus befand. P. Franz war eine Kämpfernatur, die Aufgeben nicht kannte, daher war sein plötzlicher Tod während einer Visite im Krankenhaus dann doch überraschend. Als P. Franz 1982 zum Provinzial der Schweizer Ordensprovinz gewählt wurde, schrieb sein Vorgänger P. Hans Wicki: „P. Franz Aregger ist Luzerner.
Seine Wiege stand 1940 in Ruswil. Das Gymnasium absolvierte er im damaligen Kollegium Maria Hilf in Schwyz, heute Kantonsschule. 1958 schloss er mit der Matura ab und trat in das Noviziat der Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales ein. Seine theologischen Studien an der Unversität Freiburg wurden am 3. April 1965 von der Priesterweihe gekrönt. An Ostern des gleichen Jahres feierte P. Franz in Neuenkirch, wo seine Eltern ein Bauerngut übernommen hatten, die feierliche Primiz. Dann war P. Franz Aregger vor allem in der Erziehung studierender, heranwachsender Jugend tätig, in Schwyz als Präfekt und Religionslehrer und in Kippel als Rektor des Progymnasiums Maria Rat. Zuletzt arbeitete er im Thaddäusheim Düdingen.“ Als Provinzial übernahm P. Franz keine leichte Aufgabe.
Die „Ernte“ der Schweizer Ordensprovinz „war groß, aber es gab nur wenig Arbeiter“ (vgl. Mt 9,37). Im Thaddäusheim in Düdingen, wo P. Franz die meisten Jahre seines Ordenslebens verbrachte – zunächst als Novize und Scholastiker, leitete er neben seiner Amtsführung als Provinzial den Thaddäusbund und redigierte die Zeitschrift „Thaddäusbote“ und war neben dieser Aufgabe viel in der Seelsorge der Pfarreien in Düdingen und Umgebung tätig. Seine Beliebtheit bei den Leuten war im Gespräch mit Menschen, die P. Franz kannten und begegneten, nicht zu überhören. Als Provinzial hatte er die Missionsprokur der Schweizer Ordensprovinz inne. Sein Interesse an den Missionsgebieten der Sales-Oblaten weltweit wuchs dadurch immer mehr. Viele von ihnen hatte er besucht. So war er im Orden weit über die Grenzen der Schweiz bekannt und beliebt. Seine Offenheit und Großzügigkeit als Provinzial der Schweizer Provinz kamen vielen Missionsprojekten des Ordens – auch in finanzieller Hinsicht – zugute.
Gesundheitlich hatte P. Franz gerade in dieser Zeit immer wieder Krisen zu bewältigen. Als die Schweizer Ordensprovinz 2000 aufgehoben wurde, war P. Franz von Düdingen aus weiter der von Rom aus delegierte Obere der verbleibenden Schweizer Mitbrüder, bis diese sich 2008 der österreichisch-süddeutschen Ordenprovinz anschlossen.
Seine Umtriebigkeit und Beweglichkeit ließen ihn in dieser Zeit noch einmal den Wunsch äußern, seinen Lebensraum zu verändern. So entschied er sich für die Annakirche in Wien I., wo er für Gottesdienste und Beichtseelsorge immer zur Verfügung stand, wenn seine Gesundheit es zuließ. Zudem kümmerte sich P. Franz um viele kleine Dienste im Haus, mit denen er das Gemeinschaftsleben förderte. „Wenn immer ich kann, tue ich mein Bestes, um froh zu sein, damit ich Freude machen kann.“ Dieses Wort der hl. Theresia, an deren Gedenktag P. Franz in die Ewigkeit eingegangen ist, charakterisiert sein Wesen hervorragend. Seine Spiritualität reifte immer deutlicher zur Leichtigkeit eines freien und erlösten salesianischen Geistes heran. Früchte daraus waren seine Freundlichkeit und sein Humor, die ihn für uns so liebenswürdig und unvergessen machen.