Seit Sonntag erweisen frühere Mitarbeiter Benedikts XVI dem in der Kapelle des Klosters Mater Ecclesiae aufgebahrten früheren Pontifex die letzte Ehre.
Seit Sonntag erweisen frühere Mitarbeiter Benedikts XVI dem in der Kapelle des Klosters Mater Ecclesiae aufgebahrten früheren Pontifex die letzte Ehre.
Als Zeichen der Trauer über den Tod des emeritierten Papstes läutet die Pummerin des Wiener Stephansdoms für fünf Minuten. Auch die Glocken der Domkirchen in ganz Österreich stimmen in das Trauergeläut ein.
Der ehemalige Papst Benedikt XVI. ist tot. Er starb am Samstag Morgen im Alter von 95 Jahren in seiner Wohnung im Vatikan, wie der Pressesprecher des Hl. Stuhles mitteilte. Jesus, ich liebe dich", waren offenbar die letzten Worte des emeritierten Papstes Benedikt XVI., bevor er starb. Er sagte sie auf Deutsch. Dies berichtete die argentinische Zeitung "La Nacion". Laut dem Bericht rief der Privatsekretär des Ex-Papstes, Erzbischof Georg Gänswein, unmittelbar danach Papst Franziskus an, der als erster Besucher ans Totenbett trat, den Verstorbenen segnete und für ihn betete.
Als Zeichen der Trauer über den Tod des emeritierten Papstes läutete bereits um 10.00 Uhr die Pummerin des Wiener Stephansdoms für fünf Minuten. Auch die Glocken der Domkirchen in ganz Österreich stimmten in das Trauergeläut ein.
Kardinal Christoph Schönborn würdigte Papst Benedikt XVi in einer ersten Stellungnahme gegenüber Radio Omega und auf seinen persönlichen Social- Media - Kanälen als großen Theologen, Hirten und Wegbereiter.
Nachdem bereits am Vormittag der Klang der Pummerin den Tod Benedikts angezeigt hatte, hängt seit dem frühem Samstagnachmittag auf der Westfassade der Kathedrale eine 18 Meter lange Fahne in den Kirchenfarben Gelb-Weiß und ein sechs Meter langer Trauerflor.
Seit 14.00 Uhr liegt im Eingangsbereich des Stephansdoms auch ein Kondolenzbuch auf. Ein elektronisches Kondolenzbuch finden Sie darüberhinaus auf unserer Webseite.
Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn wird am Neujahrstag (1. Jänner) um 11.15 Uhr in der Basilika Mariazell einen Trauergottesdienst im Gedenken an den emeritierten Papst Benedikt XVI. feiern. Benedikt war mit dem Marienwallfahrtsort in der Steiermark und der Mariazeller Gnadenmutter unter anderem durch seinen Besuch während der Papstreise nach Österreich im Jahr 2007 innig verbunden. Eine Replik der Mariazeller Gnadenstatue stand auch in den vergangenen Jahren im Empfangszimmer an seinem Alterswohnsitz in den Vatikanischen Gärten und war auf offiziellen Besucherfotos immer wieder zu sehen. 2009 wurde Benedikt XVI. bei einer Zeremonie im Vatikan auch die Mariazeller Ehrenbürgerschaft verliehen.
Papst Franziskus hat sich am Samstag während der Vesper zum Silvesterabend im Petersdom zum Tod seines Vorgängers Benedikt XVI. geäußert. "Mit Rührung erinnern wir uns an seine so edle, so sanfte Person", sagte das Kirchenoberhaupt bei der Andacht.
Franziskus dankte Gott dafür, dass er der Kirche und der Welt Benedikt XVI. geschenkt habe. Er empfinde Dankbarkeit "für all das Gute, das er vollbracht hat, und vor allem für sein Zeugnis des Glaubens und des Gebets, besonders in diesen letzten Jahren seines Ruhestandes". Nur Gott kenne den Wert und die Kraft seiner Fürsprache.
Der Vatikan hat unterdessen zwei Fotos des aufgebahrten Leichnams von Benedikt XVI. veröffentlicht. Die sterblichen Überreste des ehemaligen Papstes liegen in der Hauskapelle des ehemaligen Klosters "Mater Ecclesiae" im Vatikan. Dort hatte Benedikt seit seinem Rücktritt 2013 bis zu seinem Tod am Samstag gewohnt.
An dem aufgebahrten Leichnam haben sich im Laufe des Sonntags erste Besucher eingefunden. Wie Vatikansprecher Matteo Bruni mitteilte, kamen am ersten Tag nach dem Tod vor allem frühere enge Mitarbeiter und Menschen, die dem Verstorbenen persönlich verbunden waren. Darunter waren, wie in Sozialen Netzwerken veröffentlichte Fotos zeigen, auch einige Kardinäle.
Gekleidet ist der Verstorbene in ein rotes Papstgewand. Auf dem Kopf trägt er eine weiße Mitra, an den Füßen schwarze Schuhe. In seinen gefalteten Händen hält er einen Rosenkranz und einen Ölzweig. Sein Körper
Papst Franziskus wird am Donnerstag um 9.30 Uhr die Totenmesse für seinen Vorgänger Benedikt XVI. auf dem Petersplatz halten. Die Totenfeier für den ehemaligen Papst Benedikt XVI. wird "feierlich aber einfach" sein. Das kündigte Vatikansprecher Matteo Bruni am Samstag an. Damit werde dem Wunsch des Verstorbenen entsprochen. Zudem sei Benedikt XVI. seit fast zehn Jahren nicht mehr der amtierende Papst gewesen, auch deshalb werde es kein klassisches Papstbegräbnis für ihn geben.
Da Benedikt XVI. auch emeritierter Bischof der Diözese Rom war, wird sein Begräbnis zumindest in Teilen dem feststehenden kirchlichen Ritual eines Bischofsbegräbnisses entsprechen.
Unklar blieb zunächst, ob es nach der Beerdigung ähnlich wie bei Päpsten, die im Amt sterben, auch eine Reihe von Trauergottesdiensten in den römischen Papstbasiliken geben wird. Die Aufbahrung des Leichnams im Petersdom beginnt Montagfrüht.
Benedikt XVI. war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche. Er war der erste deutsche Papst seit 482 Jahren. Vor seiner Wahl war er gut 23 Jahre lang Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan. In seiner Amtszeit versuchte er, Glaube und Vernunft zu versöhnen, die christlich-humanistischen Wurzeln Europas wiederzubeleben und die Kirche von Skandalen zu reinigen. Kirchengeschichte schrieb er mit seinem freiwilligen Amtsverzicht im Februar 2013.
Joseph Ratzinger, am 16. April 1927 in Marktl am Inn geboren, lehrte seit 1953 Dogmatik und Fundamentaltheologie in Freising, dann in Bonn, Münster, Tübingen und Regensburg. Während des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) war er Berater des Kölner Kardinals Josef Frings. 1977 machte ihn Papst Paul VI. zum Erzbischof von München und Freising; sein Wappenspruch lautete "Mitarbeiter der Wahrheit".
1981 machte Johannes Paul II. (1978-2005) Ratzinger zum Leiter der Römischen Glaubenskongregation, deren Aufgabe die Reinhaltung der katholischen Lehre ist. Die ersten Jahre dort waren von der Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie geprägt. 1992 erschien der unter seiner Federführung erarbeitete, bis heute gültige Katechismus der katholischen Kirche.
Nach dem Tod von Johannes Paul II. zelebrierte Ratzinger als Kardinaldekan die Totenmesse. Aus dem anschließenden Konklave zur Papstwahl ging er selbst am 19. April 2005 als erster deutscher Papst seit 482 Jahren hervor.
Er nannte sich Benedikt XVI., in Erinnerung an den Gründer des Benediktinerordens und Patron Europas (um 480-547) und an den "Friedenspapst" Benedikt XV. (1914-1922). Zu Eckpunkten seiner Amtszeit zählten die Auseinandersetzung mit dem Islam, die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche und die Aussöhnung mit den Traditionalisten, aber auch die Ökologie.
Benedikt XVI., der sich auch im Papstamt immer als theologischer Forscher und Lehrer verstand, hinterließ ein reiches Werk an Predigten und Schriften, in denen er die Bibel, die Kirchenväter und die Liturgie für den christlichen Glauben der Zeit zu erschließen versuchte. Nach seinem überraschenden Amtsverzicht im Februar 2013 lebte er in einem ehemaligen Kloster in den vatikanischen Gärten; in den letzten Jahren körperlich geschwächt, doch mit klarem Geist.
Benedikt XVI. war der mit knapp acht Jahren am längsten regierende deutsche Papst der Kirchengeschichte. Sein Pontifikat war bedeutend kürzer als das seines Vorgängers Johannes Paul II. (1978-2005) mit fast 27 Jahren. Dennoch hat der erste Papst aus Deutschland nach knapp 500 Jahren die Kirche mitgeprägt.