Möchte ich wirklich, dass Kinder einen Platz, eine Aufgabe bekommen? Kinder merken in Sekundenbruchteilen, ob ich sie wirklich mag. Kindern kann ich nichts vormachen.
Möchte ich wirklich, dass Kinder einen Platz, eine Aufgabe bekommen? Kinder merken in Sekundenbruchteilen, ob ich sie wirklich mag. Kindern kann ich nichts vormachen.
Kinder sollen sich in der Kirche, im Gottesdienst wohlfühlen. Aber wie schafft man das? Wie bekommt man die Aufmerksamkeit der Kinder?
Wie alle Menschen brauchen auch Kinder drei Dinge, um sich wohlfühlen zu können:
Haben Sie schon einmal Ihre Kirche aus der Perspektive eines 1 Meter großen Kindes erkundet? Was sieht man aus dieser Höhe, bzw. was kann man nicht sehen? Kann ein 1 Meter großes Kind, in der Bank sitzend, etwas sehen? Wer nicht auf den Altar sehen kann, hat keinen Platz und kann sich nicht willkommen fühlen.
Gibt es einen Platz in der Liturgie, einen Moment in dem sie vorkommen, bemerkt und angesprochen werden? Kinder brauchen Bewegung. Gibt es Lieder zu denen Kinder sich bewegen, tanzen dürfen?
Kinder lieben es zu helfen und zu zeigen, was sie schon alles können. Dürfen sie den Altar decken, die Kerzen oder Blumen bringen, vielleicht sogar Kelch und Hostienschale?
Kenne ich als Priester die Namen der Kinder? Spreche ich sie an, bei der Begrüßung, bei der Predigt? Dürfen Kinder beim Vater Unser einen Kreis um den Altar bilden? Gibt es einen Segen für die Kinder bei der Kommunion? Gibt es bei der Predigt etwas zu sehen? Einen Gegenstand, ein Symbol? Das wird auch Erwachsenen helfen die Predigt zu verstehen.
Bin ich in meiner Zuwendung zu Kindern echt und authentisch? Möchte ich wirklich, dass Kinder einen Platz, eine Aufgabe bekommen?
Kinder merken in Sekundenbruchteilen, ob ich sie wirklich mag. Kindern kann ich nichts vormachen.
Michael Scharf war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien. |
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