An Maria sehen wir verwirklicht, was auch uns geschenkt wird.
An Maria sehen wir verwirklicht, was auch uns geschenkt wird.
Was Maria Himmelfahrt mit einer Bergbesteigung zu tun haben kann und warum an Maria die Zukunft sichtbar ist.
Aufstieg auf den über 4200m hohen Castor in den Waliser Alpen in der Schweiz. Wie immer zu wenig trainiert, zu wenig akklimatisiert. Unser Gehrhythmus: 10 Schritte gehen, keuchend stehen bleiben, Puls beruhigen, 10 Schritte gehen, keuchend stehen bleiben, …
Etliche Höhenmeter über uns eine andere Seilschaft mit ihrem eigenen Rhythmus: 10 Schritte gehen, dann keuchend umfallen, im Schnee liegen, Puls beruhigen, aufstehen, 10 Schritte gehen, keuchend umfallen, …
Irgendwann schaue ich auf, suche die Seilschaft vor uns und entdecke sie wenige Meter unter dem Gipfel. In dem Augenblick weiß ich, dass wir oben ankommen werden. Wenn diese Seilschaft den Gipfel schafft, dann schaffen wir das auch.
Wenige Tage später feiert die Kirche Maria Himmelfahrt und plötzlich wird mir der Sinn des Festes klar: Wir feiern in Maria unsere Zukunft. Gott hat ihr die leibliche Aufnahme in den Himmel geschenkt. Auch wir werden mit Leib und Seele bei Gott sein.
An Maria sehen wir verwirklicht, was auch uns geschenkt wird. In Maria sehe ich meine Zukunft. Der Blick auf Maria ist der gleiche wie der Blick auf die Seilschaft am Castor, es ist der Blick auf jemand, der es geschafft hat und so Vorbild ist. Maria macht Mut: auch ich kann es schaffen.
Maria ist mein Vorbild in ihrem Ja zum Willen Gottes. Maria ist Vorbild darin, dass sie Jesus zu Welt bringt, sie ist Vorbild in ihrem Leben auf Gott hin. An ihr ist meine Zukunft sichtbar.
Michael Scharf war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien. Seit September 2014 ist er als Jugendseelsorger im Vikariat Wien-Stadt tätig.
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