04.02.2016 · Seelsorge · Kolumne

Die Verbindung mit Jesus festigen

Wie die Schuhbänder und das Leder der Schuhe dehnt sich manchmal meine Verbindung mit Jesus, wird lockerer, braucht ein Innehalten und ich muss mich wieder fest mit Jesus verbinden.

Wie kann man Kindern die Fastenzeit erklären?

Ich breche zu einer Wanderung auf, ziehe die Wanderschuhe an, schnüre die Schuhbänder und binde die Schuhe fest an meine Füße.

Nach einiger Zeit des Unterwegsseins merke ich, dass die Schuhe zunehmend lockerer sitzen, die Füße beginnen in den Schuhen umherzurutschen. Die Schuhbänder und das Leder haben sich gedehnt, die Schuhe bieten keinen Halt mehr. Ich muss stehen bleiben und die Schuhe neu schnüren, mich wieder fest in die Schuhe binden.

Dieses Bild hilft mir, mein Leben mit Jesus zu deuten und den Sinn von Fastenzeit zu beschreiben.

Mein Leben mit Jesus gleicht einer Wanderung mit dem Ziel, immer fest mit Jesus verbunden zu sein. Wie die Schuhbänder und das Leder der Schuhe dehnt sich manchmal meine Verbindung mit Jesus, wird lockerer, braucht ein Innehalten und ich muss mich wieder fest mit Jesus verbinden.

In der Fastenzeit geht es nicht darum keine Schokolade zu essen oder Alkohol und Zigaretten weg zu lassen.

In der Fastenzeit geht es darum nachzuspüren, wie es mit meiner Verbindung zu Jesus aussieht. Wie fest bin ich mit ihm verbunden, wo ist die Verbindung locker geworden und braucht ein neues Festmachen.

Wenn Schokolade, Alkohol, Nikotin und Essen meine Verbindung mit Jesus lockern, ist es gut, eine zeitlang darauf zu verzichten.

Sich wieder in Jesus festmachen kann aber auch bedeuten, etwas mehr als bisher zu machen: mehr zu beten, in der Bibel zu lesen, mehr auf meine Mitmenschen zu achten.

erstellt von: Der SONNTAG / Michael Scharf

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Dr. Michael Scharf

Michael Scharf

war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien.
Seit September 2014 ist er als Jugendseelsorger im Vikariat Wien-Stadt tätig.

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