Wichtig ist, dass die Mühe klare Grenzen hat – dann darf wieder ein wenig Kürprogramm sein.
Freitag 22. November 2024
11.10.2016
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Englisch Vokabel lernen und die Großtante besuchen – das Leben bietet nicht nur Spaß. Aber wie lernen Kinder die richtige Mischung zwischen „Pflicht und Kür“?
Die Balance zwischen „Pflicht und Kür“ erleben Kinder ja schon bei den Eltern: selbst wenn Kochen als Ausdruck der Kreativität empfunden wird, spätestens beim Aufräumen der Küche beginnt dann der Ernst des Lebens.
Um bei der nächsten Mahlzeit wieder ungebremst starten zu können. Diesen Rhythmus können die Eltern ihren Kindern bewusst machen.
In diesem Fall hat es die Belohnung, das gute Essen, halt schon vor der Mühe gegeben.
In vielen anderen Fällen ist die Reihenfolge umgekehrt: erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Wichtig ist, dass Kinder den Sinn hinter der „Plage“ erkennen können.
Sie werden die Vokabel vielleicht motivierter lernen, wenn ihnen klar wird, dass sie sich dann mit Menschen in und aus anderen Ländern besser verständigen können.
Der Besuch bei der Tante klappt wahrscheinlich leichter, wenn es in der Familie ein von allen gelebter Wert ist, anderen eine Freude zu machen – sich aber auch selber beschenken zu lassen, mit Zeit, Hilfestellungen, Aufmerksamkeit.
Wichtig ist, dass die Mühe klare Grenzen hat – nach zwei Stunden ist der Besuch zu Ende – bzw. dass Ziele eindeutig definiert sind – die neuen Vokabel aus diesem Kapitel. Dann darf wieder ein wenig Kürprogramm sein.
Diese Pausenkultur dürfen auch die Eltern pflegen: nach Bügeln oder Buchhaltung eine gemütliche Kaffeepause.
Und wenn die Pflichthürde im Verhältnis zum angestrebten Ziel unverhältnismäßig hoch erscheint, kann die Ausgewogenheit ja auch mit einer passenden, zusätzlichen Belohnung wieder hergestellt werden.
erstellt von: Der SONNTAG / Dr. iur. Brigitte Ettl
Weitere Informationen
Dr. jur. Brigitte Ettl
hat am Wiener Schwedenplatz eine Praxis für Psychotherapie, Wirtschaftscoaching und Mediation.
Tel: 0676/431 40 74 oder
Internet: www.brigitte-ettl.at
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