Die Österliche Festzeit hat begonnen.
Die Österliche Festzeit hat begonnen.
Wienerschnitzel und Sachertorte statt Fasten und Verzicht ist nun angesagt. Schließlich hat die Österliche Festzeit begonnen.
Vierzig Tage Fastenzeit sind vorbei. Der Sinn der Fastenzeit ist, wieder fest mit Jesus verbunden zu sein. „Fasten“ heißt „fest machen“, wie es noch im Englischen „fasten your seatbelt“ deutlich wird. Ich verzichte auf alles, was meine Verbindung mit Jesus lockert, oder ich mache manches mehr und öfter, damit meine Verbindung mit Jesus fest ist.
Und nun kommt noch der Osterhase und dann ist alles vorbei.
Schade eigentlich, denn jetzt mit dem Ostersonntag geht es erst richtig los. Jetzt ist Party angesagt – 50 Tage lang. Ich habe meine Verbindung mit Jesus gefestigt, habe seinen Tod und seine Auferstehung gefeiert, mein Taufversprechen in der Osternacht erneuert und jetzt geht die Party los.
Die kommenden 50 Tage darf, soll, muss gefeiert werden, z.B. am kommenden Freitag mit einem Wienerschnitzel und Sachertorte. Der kommende Freitag ist ein verlängerter Ostersonntag. Wie geht es mir, wenn ich an einem Freitag (der eigentlich wie ein Sonntag gilt) nicht faste, sondern feiere? Wie kann ich die kommenden 50 Tage so gestalten, dass sie ein einziger Festtag werden?
Wir haben hier wenig Rituale. Das gibt mir die Freiheit eigene zu entwickeln. Immer aber soll es ums Feiern gehen: Ich kann oft Messe feiern – das Fest der Kirche, ein Dankbarkeitsbuch anlegen, in das ich täglich schreibe, wofür ich dankbar bin, Festmusik hören, etwa Lobpreis- und Worshipmusik und mich so in Feierstimmung versetzen, Freunde einladen und mit ihnen Jesu Auferstehung feiern, und noch vieles mehr.
50 Tage feiern wir Jesus.
Michael Scharf war Kinderseelsorger der Erzdiözese Wien. Seit September 2014 ist er als Jugendseelsorger
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