Im Grabtuch ist das Evangelium in Zeichen und Spuren zu lesen: Die Dornenkrone, die Nägel, die Kreuzigung. Dennoch geht von dem Gesicht des gemarterten Mannes auf der Stoffbahn Frieden und Hoffnung aus
Im Grabtuch ist das Evangelium in Zeichen und Spuren zu lesen: Die Dornenkrone, die Nägel, die Kreuzigung. Dennoch geht von dem Gesicht des gemarterten Mannes auf der Stoffbahn Frieden und Hoffnung aus
Die Echtheit des Turiner Grabtuchs ist keine Glaubensfrage. Aber sich in die Betrachtung der Ikone zu versenken, kann Glauben und Leben verändern.
Das Grabtuch von Turin gilt als die berühmteste Ikone der Christenheit. Nur selten wird das kostbare Leinen zur Verehrung ausgestellt. Papst Franziskus reist an diesem Sonntag nach Turin, um vor dem Grabtuch zu beten, das der Überlieferung nach den Leichnam Jesu zwischen Tod und Auferstehung umhüllte.
Warum die Verehrung eines Grabtuchs? Generationen von Gerichtsmedizinern, Chemikern, Biologen, Radiologen und Textil-Fachleuten sind der Stoffbahn mit ihren Werkzeugen zu Leibe gerückt.
Und doch gibt es heute mehr Fragen als Gewissheiten. Ist das Bild gemalt? Oder entstand der Abdruck des gefolterten Mannes durch Licht? Ist überhaupt Blut auf dem Leinen? Eine Altersuntersuchung datierte das Tuch auf das Spätmittelalter. Wurde die Gewebeprobe unwissentlich an einer geflickten Stelle entnommen.
Viele Katholiken und mit ihnen nun Papst Franziskus nähern sich der Turiner Ikone nicht mit dem Blick als Pilger.
Im Grabtuch ist das Evangelium in Zeichen und Spuren zu lesen: Die Dornenkrone, die Nägel, die Kreuzigung. Dennoch geht von dem Gesicht des gemarterten Mannes auf der Stoffbahn Frieden und Hoffnung aus, beobachtete Papst Franziskus: „Die Kraft des Auferstandenen überwindet alles“.
Die Echtheit des Turiner Grabtuchs ist keine Glaubensfrage. Aber sich in die Betrachtung der Ikone zu versenken, kann Glauben und Leben verändern.
Gudrun Sailer
Redakteurin im deutschsprachigen Dienst von Radio Vatikan in Rom.