Ein pfingstliches Voranschreiten sehen wir gerade bei den Selig- und Heiligsprechungen.
Ein pfingstliches Voranschreiten sehen wir gerade bei den Selig- und Heiligsprechungen.
Franziskus hat eine eigene Gangart bei Selig- und Heiligsprechungen.
In El Salvador wurde ein Freudenfest gefeiert: Erzbischof Oscar Arnulfo Romero ist selig gesprochen. Er war 1980 von Auftragskillern der Rechtsdiktatur ermordet worden.
Romero galt schon lang als „Heiliger Amerikas“. Auch beim früheren Erzbischof von Buenos Aires. Wäre er Papst, würde er sofort Romero heilig sprechen, diese Aussage von Kardinal Bergoglio ist überliefert. Als Papst Franziskus hielt er Wort. Er brachte das Seligsprechungsverfahren für Romero, das in Rom wohl aus diplomatischen Gründen auf Eis lag, wieder ins Fließen.
Franziskus hat eine eigene Gangart bei Selig- und Heiligsprechungen. Bereits fünf Kandidaten – nicht Romero – nahm er ohne Verfahren in den Heiligenkalender auf.
Das ist in der Kirche ein gangbarer, aber bisher selten gewählter Weg.
Dagegen stockt das Verfahren für den Weltkriegs-Papst Pius XII. Offiziell, weil ein Wunder auf seine Fürsprache fehlt. Das Wunder fehlte allerdings auch bei Johannes XXIII. Ihn sprach Franziskus letztes Jahr trotzdem heilig.
Sogar manche Franziskus-Fans tun sich schwer mit diesem Zweiklassen-Denken im Himmel der Heiligkeit. Sie wünschen sich weniger einen seliggesprochenen Pius als die Einhaltung bewährter kirchlicher Regeln durch den Papst.
Ein pfingstliches Voranschreiten sehen wir gerade bei den Selig- und Heiligsprechungen.
Weniger Regeln, mehr Rücksicht auf „das Volk“, das bestimmte Glaubensvorbilder verehrt.
Erzbischof Oscar Arnulfo Romero
Gudrun Sailer
Redakteurin im deutschsprachigen Dienst von Radio Vatikan in Rom.