Wir dürfen, ja wir sollen uns immer mehr ins Geheimnis Gottes vertiefen und davon sprechen – im Glauben, aber auch mit fragendem und klärendem Verstand, wie Gott ihn uns schenkt!
Wir dürfen, ja wir sollen uns immer mehr ins Geheimnis Gottes vertiefen und davon sprechen – im Glauben, aber auch mit fragendem und klärendem Verstand, wie Gott ihn uns schenkt!
Als Christen sind wir nicht dazu verurteilt, mit einem der Vernunft unzugänglichen Glauben im Gepäck durch die Welt zu wandern
Mehrere Veranstaltungen haben in Rom an den zehnten Jahrestag der Wahl von Papst Benedikt XVI. erinnert. So hat im deutschsprachigen Kolleg am Camposanto der Präfekt der Glaubenskongregation über den „Primat Petri im Pontifikat von Benedikt XVI.“ gesprochen.
Kardinal Müller hat dabei auf das Fortdauern des einen Petrusamtes hingewiesen, wie es von Jesus dem Simon zur „Stärkung seiner Brüder“ (vgl. Lk 22,32) anvertraut wurde.
Gleichzeitig hat er aufgezeigt, wie jeder Papst dieses Amt mit seinem ganz persönlichen Charisma erfüllt: Bei Benedikt XVI. sei ein solcher Schwerpunkt das fruchtbare und unverzichtbare Miteinander von Glaube und Vernunft gewesen, wie er es u. a. in seiner vielbeachteten „Regensburger Rede“ von 2006 dargelegt hat.
So trägt uns schon der erste Petrusbrief (3,15) auf, „jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt.“„Rede und Antwort“ – im Originaltext ist da die Rede von „logos“, „ratio“: Als Christen sind wir nicht dazu verurteilt, mit einem der Vernunft unzugänglichen Glauben im Gepäck durch die Welt zu wandern – die dann zu Recht unsere Unvernunft belächeln würde.
Nein, wir dürfen mehr als nur eine völlig irrationale Hoffnung haben. Wir dürfen, ja wir sollen uns immer mehr ins Geheimnis Gottes vertiefen und davon sprechen – im Glauben, aber auch mit fragendem und klärendem Verstand, wie Gott ihn uns schenkt!
Dr. Johannes Fürnkranz
ist Priester der Erzdiözese Wien und Mitarbeiter der Glaubenskongregation in Rom.
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