„Gott wurde Mensch, damit der Mensch göttlich wird.“
„Gott wurde Mensch, damit der Mensch göttlich wird.“
Alles Bitten und Sehnen, alles Fragen und Suchen der Menschheit bekam einen Namen, Herz und Mitte: Jesus Christus.
Es ist faszinierend, dass die Wissenschaft bislang für alle Äonen der menschlichen Geschichte noch kein einziges Volk entdeckt hat, das nicht, in welcher Form auch immer, Religion gehabt hätte.
Offensichtlich ist dem Menschen religiöses Empfinden angeboren.
Der Mensch hat sich offensichtlich seit Anbeginn immer in Abhängigkeit von einem Göttlichen gewusst. Diese Beziehung war geprägt von Kommunikation: Bitte und Dank, Gebet und Anbetung, Geschenk und Opfer, Furcht und Zittern, Vertrauen und Liebe.
Gott wurde stets größer als der Mensch gedacht und dieser als dessen Geschöpf erfahren.
So konnte das Zweite Vatikanum festhalten: Alle Völker sind ja eine einzige Gemeinschaft, sie haben denselben Ursprung, da Gott das ganze Menschengeschlecht auf dem gesamten Erdkreis wohnen ließ; auch haben sie Gott als ein und dasselbe letzte Ziel (Nostra Aetate 1).
Diese Beziehung Gottes als Schöpfer mit dem Menschen als sein Geschöpf und umgekehrt fand seinen unüberbietbaren und unwiderruflichen Schluss- und Höhepunkt vor 2000 Jahren: Gott selber wurde Mensch!
Alles Bitten und Sehnen, alles Fragen und Suchen der Menschheit bekam einen Namen, Herz und Mitte: Jesus Christus.
Dieses unauslotbare Geheimnis der Erfüllung der Geschichte wurde von den frühen Christen in die Formel gebracht: „Gott wurde Mensch, damit der Mensch göttlich wird.“
DDr. Michael H. Weninger
Priester der Erzdiözese Wien, arbeitet im Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog in Rom.
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