Am Aschermittwoch entsendet Papst Franziskus bei einer feierlichen Messe im Petersdom gut tausend „Missionare der Barmherzigkeit“ in die Beichtstühle und -zimmer der Welt.
Am Aschermittwoch entsendet Papst Franziskus bei einer feierlichen Messe im Petersdom gut tausend „Missionare der Barmherzigkeit“ in die Beichtstühle und -zimmer der Welt.
Die Beichtstuhl-Challenge: Außer ein paar alten Sünden gibt es dabei nichts zu verlieren, doch manches zu gewinnen.
Keiner wusste so recht, was das werden sollte. Papst Franziskus hatte wieder eine seiner Ideen: „Missionare der Barmherzigkeit“ in die Welt entsenden.
Sie sollen seltene Sünden vergeben lassen, die, sofern begangen, heutzutage im christlichen Abendland fast nie gebeichtet werden. Weil dort ohnehin fast nie gebeichtet wird.
Und so soll das Sakrament der Versöhnung wieder en vogue kommen? Der Fasching läuft noch…
Die Skepsis war groß, doch die Überraschung größer: So viele Priester meldeten sich für das innovative Beichtvater-Amt, dass der Vatikan im November einen Bewerbungsstopp verhängen musste.
Am Aschermittwoch entsendet Papst Franziskus bei einer feierlichen Messe im Petersdom gut tausend „Missionare der Barmherzigkeit“ in die Beichtstühle und -zimmer der Welt.
Ich ahne, dass Franziskus den „Missionar der Barmherzigkeit“ nicht erfunden hat, sondern dass er ihm begegnet ist.
Wer einmal gelesen hat, wie der Papst über den Tag seiner Berufung zum Priester erzählt und über die Gnade der Barmherzigkeit Gottes, die er in jener Stunde der Beichte über sich ausgeschüttet fühlte, der vergisst es nicht mehr.
Und fragt sich im Stillen, ob er die Beichtstuhl-Challenge vielleicht auch wieder einmal annehmen sollte. Außer ein paar alten Sünden gibt es dabei nichts zu verlieren, doch manches zu gewinnen.
Gudrun Sailer
ist Redakteurin im deutschsprachigen Dienst von Radio Vatikan in Rom.
Jahr der Barmherzigkeit in der Erzdiözese Wien
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