Frage an mich selber: Wie steht es um mein Glaubenswissen? Bin ich in der Lage, Rechenschaft von meiner Hoffnung zu geben?
Frage an mich selber: Wie steht es um mein Glaubenswissen? Bin ich in der Lage, Rechenschaft von meiner Hoffnung zu geben?
Der Wille, von der Hoffnung auf Erlösung, von der guten Bestimmung des Menschen auf eine erfüllte und vollendete Zukunft zu sprechen, war nicht in die Tat umzusetzen. Ein krasser Mangel an Glaubenswissen und fehlendes Vokabular machten sich bemerkbar.
Szenarium: An einem heißen Sommernachmittag im Eingangsbereich der Petersbasilika in Rom. Ein Dialog zwischen zwei kleinen Gruppen aus Europa und dem Nahen Osten.
Offensichtlich Christen auf der einen und Muslime auf der anderen Seite. Der vorbeikommende Berichterstatter wurde Ohrenzeuge dieser Unterredung.
Auf die Frage, warum sie Katholiken wären und an welchen Gott sie glauben würden, war das ehrliche Bemühen zu erkennen, eine einigermaßen befriedigende Antwort zu geben.
Aber leider! Die Erklärung hat sich als eine hilflose Anhäufung von Allgemeinfloskeln erwiesen. Der Wille, von der Hoffnung auf Erlösung, von der guten Bestimmung des Menschen auf eine erfüllte und vollendete Zukunft zu sprechen, war nicht in die Tat umzusetzen. Ein krasser Mangel an Glaubenswissen und fehlendes Vokabular machten sich bemerkbar.
Frage an mich selber:
Wie steht es um mein Glaubenswissen?
Bin ich in der Lage, Rechenschaft von meiner Hoffnung zu geben?
Um ehrlich zu sein, auf die Gegenfrage nach dem Glaubensgehalt der Gesprächspartner wurde auch nicht berauschend geantwortet.
Fazit: Religiöses Wissen, Interesse an den Glaubenswahrheiten und Spurensuche nach der Hoffnung stärken mich selber.
Wenn ich mich dann auch noch etwas für die religöse Überzeugung des Anderen interessiere, dann tue ich nicht nur mir Gutes, sondern auch dem Anderen.
DDr. Michael H. Weninger
Priester der Erzdiözese Wien, arbeitet im Päpstlichen Rat für den interreligiösen Dialog in Rom.
weitere Artikel aus der Serie "Blick aus Rom"
Der SONNTAG >Die Zeitung der ED. Wien Stephansplatz 4/VI/DG 1010 Wien T +43 (1) 512 60 63
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien