Michael Prüller ist Chefredakteur des Sonntags - die Zeitung der Erzdiözese Wien, Pressesprecher von Kardinal Christoph Schönborn und Leiter des Amts für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
Michael Prüller ist Chefredakteur des Sonntags - die Zeitung der Erzdiözese Wien, Pressesprecher von Kardinal Christoph Schönborn und Leiter des Amts für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation.
"Sich auf Christus einzulassen ist gefährlich, weil man nie wissen kann, wohin er einen führt."
C.S. Lewis
Als junger Mann habe ich beim englischen Schriftsteller C.S. Lewis einen Satz gelesen, der ungefähr so lautete: Sich auf Christus einzulassen ist gefährlich, weil man nie wissen kann, wohin er einen führt. Damals fand ich das ein wenig übertrieben: Wo lauert das Abenteuer, wenn man sonntags in die Messe geht und auch wochentags versucht, mit allen Menschen nett und freundlich zu sein?
Seitdem ist vieles geschehen. Irgendwie hat es Gott geschafft, mich auf eine Reise ins Ungewisse mitzunehmen. Mit einer großen Kinderschar zuhause und einem radikalen Berufswechsel mit 50, auf den Ruf des Bischofs hin. Von meinen Vorstellungen mit 20 Jahren, in welchen Bahnen mein Leben in drei Jahrzehnten verlaufen würde, hat sich fast nichts verwirklicht.
Stattdessen ist mein Leben immer anstrengender geworden, immer unbequemer. Und paradoxerweise noch schöner. Viele erzählen Ähnliches, wenn sie sich nur in einem unvorsichtigen Moment von Gott bei der Hand nehmen ließen.
Ich denke, das gilt auch für die Kirche als Ganzes. In einer Zeit, in der sie nicht so bleiben kann wie sie ist, weil sich das Leben so stark verändert hat, muss sie sich von Gott in das Neue, Unbekannte führen lassen, auch wenn es mühsam ist. Der Ausgangspunkt ist, denke ich, der (übrigens auch ein Satz von C.S. Lewis): Es kommt überhaupt nicht darauf an, was wir mit Gott vorhaben. Sondern nur darauf, was er mit uns vorhat.
Kolumne vom 17.10.2013