Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien. Seit fast 30 Jahren ist er Journalist, Ehemann und Vater.
Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien. Seit fast 30 Jahren ist er Journalist, Ehemann und Vater.
Der Papst respektiert die Rolle der Bischöfe. Er sieht sie nicht als Zuträger, sondern als Mitlenker der Kirche.
Seit das Schlussdokument der Bischofssynode veröffentlicht wurde, habe ich viele Reaktionen gehört. Manche waren enttäuscht: Die Bischöfe sollten Änderungen mutiger angehen! Andere waren erleichtert: Die Synode hat sich zuletzt doch klar zur herrschenden Lehre bekannt! Und dann gab es auch die, die ganz gelassen und mit Spannung warten, was der Heilige Geist damit machen wird.
Auch ich bin ganz überzeugt, dass am Ende das herauskommen wird, was Gott will. Er lässt seine Kirche nicht allein. Nicht so sicher bin ich mir nur, ob dieses "am Ende" bald sein wird.
Ich fand es sensationell, dass die Synodenteilnehmer offen und kontrovers diskutiert haben. Und ich verstehe diejenigen nicht, die sich jetzt wieder nur fragen, ob denn das alles so war, wie der Papst es haben wollte, und ob es klug war, der Welt eine uneinige Kirche zu zeigen, und ob der Papst jetzt nicht eine andere Strategie einschlagen müsse, um die Ergebnisse zu erhalten, die er möchte.
Denn ich glaube, dass der Papst keine vorgefassten Pläne hat. Ihm kommt es darauf an, dass die Kirche sich nicht einigelt, sondern ihr Letztes gibt, um hinauszugehen und sich um jede Seele zu bemühen, als wäre sie die einzige, auf die es ankommt. Was das konkret in der Praxis der Kirche heißt – zum Beispiel für die Rolle der Sakramente in diesem Bemühen –, dafür erwartet sich der Papst von den Bischöfen einen wirklich guten Rat. Und nicht eine eilfertige Bestätigung dessen, was er sich eh schon längst denkt.
Mein Eindruck ist: Der Papst respektiert die Rolle der Bischöfe. Mehr als manche Beobachter – und vielleicht auch als manche Bischöfe – sieht er sie nicht als Zuträger, sondern als Mitlenker der Kirche. So gesehen war der größte Durchbruch dieser Synode die Synode selbst.
Webseite: "Der Sonntag"
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Wöchtenliche Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
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