"Das Thema Familie bleibt also heiß", soo Michael Prüller. Er ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien. Seit fast 30 Jahren ist er Journalist, Ehemann und Vater.
"Das Thema Familie bleibt also heiß", soo Michael Prüller. Er ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien. Seit fast 30 Jahren ist er Journalist, Ehemann und Vater.
Eine angemessene Vorbereitung, ein Weg des Glaubens, ist die große Ausnahme in der kirchlichen Ehevorbereitung.
In wenigen Tagen beginnt im Vatikan eine Konferenz zum Rollenbild von Mann und Frau – über die sogenannte Komplementarität, also die gegenseitige Ergänzung der Geschlechter, die dem christlichen Ehebegriff zugrunde liegt. Das Neue daran ist nicht das Thema, sondern dass Vertreter von 14 Religionsgemeinschaften dazu sprechen werden, von den Orthodoxen und Anglikanern bis hin zu den Hinduisten und Sikhs. Es gehe, wie eine Sprecherin erklärte, um "die Fülle der Beziehung von Mann und Frau", die vielen Kulturen ein Anliegen sei.
Das davon unmittelbar berührte Thema Familie bleibt also heiß. Nach der Famliensynode ist die Diskussion nicht auf nächsten Herbst vertagt worden, sondern geht weiter. Auch der Papst hat seitdem wiederholt über das Thema gesprochen, und die Österreichische Bischofskonferenz hat es diese Woche bei ihrer Versammlung in Wien auch getan.
Ich weiß noch nicht, welche Schlüsse die Bischofskonferenz ziehen wird, aber ich könnte ihr da einen Vorschlag machen. Einen dringenden. "Die christliche Ehe ist eine Berufung, die mit angemessener Vorbereitung auf einem Weg des Glaubens angenommen wird", heißt es im Artikel 36 der Familiensynode (der mit 177 zu 1 Stimme angenommen wurde). Aber: Eine angemessene Vorbereitung, ein Weg des Glaubens, ist die große Ausnahme in der kirchlichen Ehevorbereitung. Für die Priesterberufung, die eine ähnliche Tragweite hat, wird man jahrelang vorbereitet. Für die Ehevorbereitung reicht oft ein Samstagnachmittag.
Das heißt, dass die Kirche hier sich und das Ehesakrament nicht ernst genug nimmt. Der Papst hat das eine "Unterlassungssünde der Kirche" genannt. Wenn das kein vordringliches Thema für die Bischofskonferenz ist...
Webseite: "Der Sonntag"
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