"Wenn wir wüssten, dass am 24. Dezember tatsächlich Christus zu uns käme – wie würden wir uns dann eigentlich vorbereiten?", die Frage bewegt Michael Prüller.
"Wenn wir wüssten, dass am 24. Dezember tatsächlich Christus zu uns käme – wie würden wir uns dann eigentlich vorbereiten?", die Frage bewegt Michael Prüller.
Woran liegt es, dass so viele Menschen eine persönliche Beziehung zu Gott außerhalb der Katholischen Kirche finden, fragt der Chefredakteur der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", Michael Prüller.
Vor ein paar Jahren habe ich zum Adventbeginn von einem Pfarrer folgenden Predigtgedanken gehört: "Wenn wir wüssten, dass am 24. Dezember tatsächlich Christus zu uns käme – wie würden wir uns dann eigentlich vorbereiten?"
Vor ein paar Tagen habe ich auch gelesen, dass eine knappe Mehrheit der Österreicher bedauert, dass Weihnachten vor lauter Konsum seinen Sinn verliere. Aber was ist der eigentliche Sinn? Das Fest der Liebe und der Familie? Oder das Fest der Menschwerdung Gottes? Oder beides, weil das eine aus dem anderen folgt?
Ich habe auch eine andere Umfrage gelesen, vom amerikanischen Meinungsforschungsinstitut Pew. Es zeigt sich, dass heute jeder zehnte Lateinamerikaner ein ehemaliger Katholik ist, der nun einer protestantischen, meist charismatischen Kirche angehört. Auf die Frage, warum sie nicht mehr katholisch sind, geben 81 Prozent von ihnen die Antwort: Weil ich eine persönliche Beziehung zu Gott wollte.
Mich hat das wirklich erschüttert. So viele Menschen, die anderswo finden, was ihnen die katholische Kirche offenbar nicht geben konnte: eine persönliche Beziehung zu Gott. Wie sieht es diesbezüglich eigentlich in unseren Gemeinden aus, aber auch in unseren christlichen Familien: Helfen wir einander wirklich, diese persönliche Beziehung zu Gott zu finden, zu nähren und zu vertiefen? Bemühen wir uns selber darum?
Der Pfarrer hat am Schluss seiner Predigt gesagt: "Und was immer sie zur Vorbereitung tun würden, wenn Christus tatsächlich käme – tun Sie‘s! Denn er kommt ja wirklich zu uns."
Er kommt, weil er eine persönliche Beziehung mit jedem von uns ersehnt. Mich auf diese persönliche Freundschaft gut vorzubereiten, das versuche ich seither im Advent, dieser ganz besonderen Fastenzeit.
Webseite: "Der Sonntag"
Wöchentliche Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
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