Wir werden nicht alle Attentäter durch Liebe unschädlich machen können. Aber wer Respekt und Zuneigung erfährt, hat die besseren Chancen, im Leben das Gute zu wählen und das Böse zurückweisen zu können.
Wir werden nicht alle Attentäter durch Liebe unschädlich machen können. Aber wer Respekt und Zuneigung erfährt, hat die besseren Chancen, im Leben das Gute zu wählen und das Böse zurückweisen zu können.
Wer Respekt und Zuneigung erfährt, hat die besseren Chancen, im Leben das Gute zu wählen und das Böse zurückweisen zu können.
Das Massaker in der Redaktion der Pariser Zeitschrift „Charlie Hebdo“ war für mich als Journalist zunächst kein Anschlag auf die Meinungs- und Pressefreiheit, sondern einfach ein Mord an Kollegen. Jemanden, der sein ganzes Berufsleben lang an Redaktionssitzungen teilgenommen hat, lässt das nicht kalt.
Selbstverständlich solidarisiert sich auch „Der Sonntag“, vereint mit den anderen Mitgliedsmedien des Verbandes Österreichischer Zeitungen mit den Opfern von Paris – den Journalisten, Verlagsmitarbeitern, Polizisten und den getöteten jüdischen Geiseln aus dem koscheren Supermarkt – mit ihren Angehörigen und allen Medienschaffenden.
Es tut gut zu sehen, welche Reaktionen auf das Attentat vorherrschen: der Ruf zu Besonnenheit und das Bekenntnis, an Errungenschaften wie dem Rechtsstaat und der Meinungsfreiheit nicht rütteln zu lassen.
Ein dritter Aspekt scheint mir aber noch besonders wichtig zu sein, und auf ihn haben auch die österreichischen Religionsvertreter hingewiesen, als sie sich am Dienstag mit dem Bundespräsidenten getroffen haben: der Respekt vor Menschen anderen Glaubens.
Hier liegt auch die Möglichkeit, die wir „Normalmenschen“ – und im Besonderen auch wir Journalisten – haben, um etwas gegen Gewalt und Radikalisierung zu tun: Respekt vor den anderen zeigen (was nur dann Kraft hat, wenn wir auch Respekt vor unserem eigenen Glauben haben).
Niemand wird Täter, der nicht zuvor ein Opfer gewesen ist. Niemand wird zum Hasser, der nicht zuvor den Hass am eigenen Leib erlebt hat. Wir werden nicht alle Attentäter durch Liebe unschädlich machen können. Aber wer Respekt und Zuneigung erfährt, hat die besseren Chancen, im Leben das Gute zu wählen und das Böse zurückweisen zu können.
Webseite: "Der Sonntag"
Wöchentliche Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
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