Es ist sinnvoll die Inhalte in den Vordergrund zu stellen und neu in den Blick zu fassen – und die Strukturen dem anzupassen.
Es ist sinnvoll die Inhalte in den Vordergrund zu stellen und neu in den Blick zu fassen – und die Strukturen dem anzupassen.
Für eine Kirche der Zusammenarbeit, der gegenseitigen Stärkung und Ergänzung.
Die Suche nach Strukturen, die auch im 21. Jahrhundert eine lebendige Kirche ermöglichen, ist nicht auf die Erzdiözese Wien und nicht auf die katholische Kirche beschränkt.
Vor wenigen Tagen hat die reformierte Kirche von Zürich, wo 89.000 Gläubige in 34 Kirchengemeinden leben, eine weitreichende Reform beschlossen: Bis 2019 sollen dort alle Kirchengemeinden zu einer einzigen Gemeinde zusammengeschlossen werden.
Das ist viel radikaler als die Reform unserer Erzdiözese, und es ist für uns hier auch kein Modell. Es ist bloß ein Beispiel von vielen.
In vielen Kirchen sieht man, dass ein Festhalten an den Strukturen der „guten alten Zeit“ in den kommenden Jahren und Jahrzehnten soviel Kraft kosten würde, dass dabei die Inhalte unterzugehen drohen – der Gottesdienst und der Menchendienst. Und dass es sinnvoller ist, die Inhalte in den Vordergrund zu stellen und neu in den Blick zu fassen – und die Strukturen dem anzupassen.
In der vergangenen Woche haben sich die 54 Dechanten unserer Erzdiözese auf ihrer Klausurtagung genau damit beschäftigt: Wie müssen die Strukturen entwickelt werden, damit eine missionarisch sein wollende und sollende Kirche nicht beengt, sondern gestärkt wird, damit das Miteinander von Katholiken vor Ort über die eigenen Grenzen hinaus fruchtbar wird.
Der erste Schritt dazu ist die Festlegung von konkreten „Entwicklungräumen“, in denen die katholischen Gemeinden die Weichen für eine gemeinsame Zukunft, für eine Zusammenarbeit und eine gegenseitige Stärkung und Ergänzung stellen. Ein Weg, auf dem Pfarrgrenzen immer weniger wichtig werden.
Wieder einmal ist die Kirche dabei, ihre Gestalt zu verändern – wie sie das schon so oft getan hat in einer Welt, die nicht stehenbleibt.
Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
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