Selbst Christus hat sich Feinde gemacht. Selbst seine Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit hat dazu geführt, dass man ihn den Mächtigen ausgeliefert und ihn gekreuzigt hat.
Selbst Christus hat sich Feinde gemacht. Selbst seine Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit hat dazu geführt, dass man ihn den Mächtigen ausgeliefert und ihn gekreuzigt hat.
Die Antworten auf die Frage, was im Leben gut ist und was nicht, werden wohl immer subjektiv sein... Aber auch das sagt uns der Karfreitag: Im Ringen um die Wahrheit darf uns nicht der Wunsch nach Beifall leiten.
Die Modeschöpfer Dolce & Gabbana – zwei Männer, die bis vor zehn Jahren auch als Paar zusammengelebt haben – haben in einem Interview erklärt, dass sie zwar gerne Kinder hätten, aber auf heute vielerorts erlaubte Methoden des künstlichen Kinder-Erzeugens verzichten: „Ich bin schwul, ich kann keine Kinder haben.
Die Natur hat ihren natürlich Gang, und es gibt Dinge, die soll man nicht ändern. Eines davon ist die Familie.“ Sie seien nicht überzeugt von „Kindern der Chemie, synthetischen Kindern, vermieteten Gebärmuttern, Samen aus dem Katalog.“
Das hat in manchen Kreisen ziemlichen Aufruhr ausgelöst. Elton John, der mit seinem Partner zwei von einer Leihmutter geborene Kinder aufzieht, hat sogar zum Boykott der Modemarke Dolce & Gabbana aufgerufen. Das fanden die beiden Modemacher aber dann auch wieder „mittelalterlich“: Sie hätten niemandem Vorschriften machen wollen, sondern nur gesagt, was sie für gut hielten. Und das werde man doch noch dürfen.
Ich würde sogar sagen: Das muss man.
Die Antworten auf die Frage, was im Leben gut ist und was nicht, werden wohl immer subjektiv sein. Aber wir können und dürfen nicht darauf verzichten, darüber miteinander zu reden. Auch nicht, wenn es jemanden kränken könnte, weil er seine Lebensführung in Frage gestellt sieht.
Natürlich muss man so reden, dass man niemanden unnötig verletzt. Aber man wird nicht immer feindselige Reaktionen verhindern können.
Selbst Christus hat sich Feinde gemacht. Selbst seine Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit hat dazu geführt, dass man ihn den Mächtigen ausgeliefert und ihn gekreuzigt hat.
Auch das sagt uns der Karfreitag: Im Ringen um die Wahrheit darf uns nicht der Wunsch nach Beifall leiten.
Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag"
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