Man wird ganz ernst nehmen müssen, was der Papst gesagt hat, damit das Leiten in neuen Strukturen auch gelingt: dass es nämlich in der Kirche „keine andere Autorität gibt als die des Dienens, und keine andere Macht als die des Kreuzes“.
Man wird ganz ernst nehmen müssen, was der Papst gesagt hat, damit das Leiten in neuen Strukturen auch gelingt: dass es nämlich in der Kirche „keine andere Autorität gibt als die des Dienens, und keine andere Macht als die des Kreuzes“.
In der Kirche gibt es "keine andere Autorität gibt als die des Dienens, und keine andere Macht als die des Kreuzes", so Papst Franzsikus.
Über die „heißen Eisen“ wird die Bischofssynode in Rom voraussichtlich nichts Definitives entscheiden.
Aber ein anderes Thema wurde von Papst Franziskus mit Vehemenz ins Spiel gebracht: die Frage der Kirchenverfassung. Welche Rolle soll künftig der Papst haben? Welche Rolle die Bischofskonferenzen? Welche Rolle die Räte in den Diözesen?
Der Papst, das hat Franziskus auch diesmal wieder betont, ist der Garant der Einheit der Kirche. Auch der Einheit „mit dem Willen Gottes, mit dem Evangelium und mit der Tradition der Kirche“.
Aber deswegen muss der Vatikan nicht eine so starke Zentralbehörde sein. Schon in seiner ersten großen Schrift, „Evangelii Gaudium“, hat Franziskus von einer „Neuausrichtung des Papsttums“ gesprochen und gemeint: „Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen.“
Mit einer Dezentralisierung und mit einer Stärkung gemeinschaftlicher Formen der Führung – eben der Synode (griechisch: „gemeinsam auf dem Weg“)auf weltkrichlicher und auf diözesaner Ebene – ist natürlich die Gefahr des Auseinanderdriftens verbunden.
Aber in der katholischen Kirche haben die kleinen Einheiten seit jeher große Autonomie (und es gab auch schon Zeiten, in denen Rom sehr weit weg war) – und sie ist nicht auseinandergefallen.
Aber man wird schon auch ganz ernst nehmen müssen, was der Papst noch gesagt hat, damit das Leiten in neuen Strukturen auch gelingt: dass es nämlich in der Kirche „keine andere Autorität gibt als die des Dienens, und keine andere Macht als die des Kreuzes“.
Diese Worte hat Franziskus uns allen ans Herz gelegt, allen, die in der Kirche regieren und allen, die mitregieren möchten.
Dr. Michael Prüller ist Chefredakteur des "Sonntag" und Kommunikationschef der Erzdiözese Wien.
Die Weltbischofssynode 2015 auf www.erzdioezese-wien.at
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